BjoernSunshine
Ausländer: Problem oder Segen?
Nach der Masseneinwanderungs-Initiative der SVP steht der Schweiz nun die Abstimmung über die Ecopop-Initiative bevor, die eine noch engere Begrenzung der Zuwanderung fordert und das Verhältnis zur EU vermutlich komplett zerstören würde. Trotzdem: Laut einer Umfrage von 20min würden heute 53% zustimmen und unsere Wirtschaft ins Desaster reiten.
Wie stehen wir Gays dazu? Sind mehr Ausländer happy Multikulti oder eine Gefahr für unsere Freiheit?
Fakten gemäss Bundesamt für Statistik:
Die Schweiz hat mit 23.8% bereits einen der höchsten Ausländeranteile in Europa. (Deutschland ca. 10%, Frankreich ca. 6%, Polen 0.1%)
85,0% der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung der Schweiz besitzen die Staatsangehörigkeit eines europäischen Staates; davon die zwei Dritten eines Mitgliedstaates der EU oder der EFTA. Italienische Staatsangehörige stellen weiterhin die stärkste Ausländergruppe (15,4%). Es folgen Staatsangehörige aus Deutschland (15,1%), Portugal (13,1%) und Frankreich (5,7%). Der Anteil der Staatsangehörigen eines aussereuropäischen Landes hat sich seit 1980 fast verdoppelt und liegt heute bei knapp 14,9%.
Wie eng ist es bei uns wirklich?
Die Schweiz hat 8'183'800 Einwohner auf 41'285 km² = 198 Einw./km²
Deutschland hat eine Dichte von 226 Einw./km² (aber auch viel weniger unbewohnbare Berge).
Frankreich hat 98 Einw./km²
Die USA nur 33 Einw./km²
Der Kanton Zürich hat 824 Einw./km² (etwa doppelt so viel wie die Niederlande)
Die Stadt Zürich hat 4'378 Einw./km²
Black Rock City hat 5'230 Einw./km²
New York City hat 10'560 Einw./km²
Manhattan hat 27'475 Einw./km²
Wer täglich auf den Zürcher Strassen im Stau steht, kann Menschen hassen lernen. Manhattan zeigt jedoch, dass sich Dichte und Lebensqualität nicht ausschliessen, wenn man konsequent in die Höhe und statt nur Verkehrshindernisse auch mal eine Strasse baut. Wenn wir Zürich heute als zu eng empfinden, ist das zum grossen Teil ein hausgemachtes Problem untauglicher Städte- und Verkehrsplanung.
Religionen
2012 waren 38% der Schweizer katholisch, 27% reformiert, 21% konfessionslos und 5% islamisch.
1970 waren 49% reformiert, 47% katholisch, 1% konfessionslos und 0.2% islamisch.
Wir sind also noch recht weit von der Einführung der Scharia entfernt, aber es ist klar auszumachen, dass gesellschaftsliberale Religionen verlieren und radikale oder homophobe zulegen.
Ich gebe offen zu, dass mir der Islam zuwider ist. Und zwar deshalb, weil er keine Wertschätzung menschlichen Lebens ausserhalb der eigenen Religion und keine Vergebung kennt, und auch noch jede historische Interpretation der Schriften und somit jede Weiterentwicklung ausschliesst. Es ist kein Zufall, dass sich fast alle fanatischen Selbstmordattentäter aus dieser Religionsgemeinschaft rekrutieren, denn im Namen Jesu Bomben zu legen, wäre angesichts seines Aufrufs zum Gewaltverzicht kaum plausibel erklärbar. Trotzdem werden auch im Namen Gottes und der Katholischen Kirche in vielen Ländern Schwule verfolgt, und der Papst schaut tatenlos zu. Evangelikale Freikirchen schüren vorallem in den USA Hass gegen Schwule.
Der Zuwachs des Islam in der Schweiz kommt kaum aus der EU. Ein grosser Teil kam aus Ex-Jugoslawien und in jüngster Zeit aus Nordafrika und Syrien. Als Asylant darf man nicht arbeiten aber irgendwann die Familie nachziehen. Man lebt von der Sozialhilfe, und je mehr Kinder man hat, umso mehr Geld bekommt man. Was würdet ihr also als Heteroasylbewerber tun? Deutsch und westliche Umgangsformen lernen oder lieber den ganzen Tag ficken und für Nachwuchs und mehr Kindergeld sorgen?
Homophobie
Immer wenn ich auf der Strasse antischwule Sprüche mit Jugo-Akzent höre, könnte ich Ausländer hassen. Doch dann feiern wir wieder tolle Partys mit Freunden aus Deutschland, Holland, Spanien, Italien, Polen, Peru, Algerien, Brasilien oder der Türkei und liegen uns Völker- und Religionenübergreifend nackt und glücklich in den Armen. Ich liebe unsere Freunde ganz egal, aus welchem Land sie kommen!
An der La Demence Cruise oder am Burning Man Festival kann man live erleben, wie friedlich und bereichernd eine multinationale Gesellschaft sein kann, wenn sie nicht auf religiösem Fanatismus sondern auf Freiheit und Toleranz basiert. Doch auch auf der Cruise haben wir erlebt, wie bereits im Namen des Islam unsere Freiheit geopfert wird, nur um es allen recht zu machen.
Ausländer pauschal zu hassen ist mindestens so bescheuert, wie Schwule zu hassen. Und trotzdem sind Einwanderer, denen Toleranz und Freiheit fremd sind, ein Problem, das man nicht unterschätzen darf.
Die Ecopop-Initiative und eine Mauer um die Schweiz ist weder eine Lösung noch ein gangbarer Weg. Aber eine Reduktion unserer Freiheitsrechte auf ein Niveau das dem unserer Zuwanderer entspricht, darf auch nicht sein.
Wie kann man Freiheit, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit gegen aggressive äussere Einflüsse verteidigen, ohne die Grenzen dicht zu machen?
Was ist euer Rezept für unsere Zukunft? Eure Kommentare sind willkommen.