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Südafrika: Erste Schwulenhochzeit in der Kirche
Johannesburg, 5. Dezember (IPS) – Zum ersten Mal in der Geschichte Südafrikas wurden zwei homosexuelle Männer in Johannesburg kirchlich getraut. Möglich wurde die Zeremonie durch ein im November vom südafrikanischen Parlament verabschiedetes Gesetz, das gleichgeschlechtliche Ehen und Zivilpartnerschaften legalisiert – in ganz Afrika ein Einzelfall.
Am 28. November wurde das Gesetz mit grosser Mehrheit angenommen. Religiöse Organisationen und konservative Gruppen hatten es jahrelang bekämpft. Damit ist Südafrika das erste Land auf dem schwarzen Kontinent, dass Homoehen ermöglicht. In den meisten afrikanischen Ländern ist Homosexualität ein absolutes Tabu.
Die Trauung der beiden Männer fand in einer Gemeindekirche der 'Metropolitan Community Churches' (MCC) statt, die vor allem Gottesdienste für Schwule und Lesben abhält. Südafrikas Innenministerin Nosiviwe Mapisa-Nqakula legitimierte die MCC-Pastorin Janine Preesman schriftlich, gleichgeschlechtliche Eheschliessungen vorzunehmen. Nur ein anderes Schwulenpaar heiratete bisher unter dem neuen Gesetz, allerdings nicht kirchlich, sondern standesamtlich. Am 1. Dezember gaben sich Tony Halls und Vernon Gibbson in der Stadt George im Süden des Landes das Ja-Wort.
Dass neue Gesetz wird von vielen Aktivisten als Erfolg gefeiert. "Doch es darf auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer noch soziale Vorurteile gegenüber Homosexuellen bestehen", erklärt Melanie Judge von der Lesben- und Schwulenorganisation 'OUT'. So hätte das frisch vermählte schwule Paar seinen Namen aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich preisgeben wollen."