(n-tv) Sind die bei Kleinkindern beliebten "Teletubbies" schwul? Diese Frage hat Ewa Sowinska, die polnische Ombudsfrau für Kinder, nun zu einer Untersuchung der Fernsehserie mit psychologischen Beratern veranlasst. "Sie sollen einschätzen, ob das im öffentlichen Fernsehen gezeigt werden kann", sagte Sowinska. Im Frühjahr hatte sich Sowinska bereits für Berufsverbote für Homosexuelle ausgesprochen, die Umgang mit Kindern und Jugendlichen haben.
Dass nun auch das Kinderfernsehen "homosexueller Propaganda" verdächtigt wird, liegt an der Figur Tinky Winky. "Ich habe bemerkt, dass Tinky Winky eine Handtasche trägt, aber mir war nicht bewusst, dass er ein Junge ist", sagte Sowinska. "Später habe ich erfahren, dass da ein homosexueller Zusammenhang verborgen sein kann." Der polnische Erziehungsminister und stellvertretende Ministerpräsident Roman Giertych will "homosexuelle Propaganda" an polnischen Schulen unter Strafe stellen. Je nach Ausgang der Untersuchungen von Sowinskas Psychologen müssen sich womöglich auch polnische Kleinkinder an ein zensiertes Fernsehprogramm gewöhnen.
Quelle: n-tv Artikel
(pink cross) Mexiko-Stadt, 21. Mai (IPS) Die lateinamerikanisch-karibische Region ist nach einer Untersuchung der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) der Weltführer bei Verbrechen gegen Angehörige von sexuellen Minderheiten. Millionen Schwule, Leben, Trans- und Bisexuelle leiden nicht nur unter massiver Diskriminierung, sondern auch unter gewalttätigen Übergriffen.
Nach PAHO-Angaben sind zwischen 1980 und 2005 allein in Brasilien 2511 Mordopfer zu beklagen, in Mexiko in den letzten neun Jahren 1000 und in Argentinien 50 in den Jahren 1989 bis 2004. Sie alle starben, weil sie nicht heterosexuell orientiert leben. Sorgen macht sich die PAHO unter anderen, weil die Diskriminierung der sexuellen Minderheiten den Kampf gegen die Immunschwäche Aids und eine angemessene medikamentöse Versorgung der Infizierten erschwert. Derzeit leben in Lateinamerika und der Karibik um die zwei Millionen Menschen mit dem HI-Virus, und die Gruppe der Homo-, Bi- und Transsexuellen gehört zu denen mit besonders hohem Infektionsrisiko.
Homophobie ist eine Krankheit
Mittlerweile haben einige Regierungen reagiert. Laut PAHO gaben Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Mexiko zwischen 2002 und 2005 insgesamt 4,2 Millionen US-Dollar für Medienkampagnen gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten aus. Sie zeigten nicht-heterosexuelle Paare in alltäglichen Situationen.
In Argentinien liefen die Aktionen zwischen August und November 2004 und von März bis Mai 2005. Sie standen unter dem Motto: "Es gibt mehr Dinge, die HIV/Aids nicht übertragen, als Dinge, die es tun." In Brasilien waren die Medien zwischen Juni und Juli 2002 gefordert: "Unterschiede zu respektieren, ist genauso wichtig, wie Kondome zu benutzen", hieß dort die Botschaft. In Kolumbien lautete die Frage der Aktionen in den Jahren 2004 und 2005: "Auf welcher Seite stehst Du?', und in Mexiko war einer der Slogans der Kampagne in den Monaten April bis Dezember 2005: "Homosexualität ist keine Krankheit, Homophobie ist eine."
(Info-Süd/ Diego Cavallos, IPS:News)
http://www.idahomophobia.org/index.php3?lang=en