BjoernSunshine
Die AfD will das Berghain schliessen
Ich glaub, mein Schwein pfeift! Auf der öffentlichen Webseite der Stadt Berlin ist ein Antrag zu lesen, in der die AfD-Politikerin Sibylle Schmidt den "derzeitigen Betreibern des Berghain die gewerberechtliche Erlaubnis entziehen" will.
Grund: Die durchgehenden Öffnungszeiten verführen zum Drogenkonsum und wer über 20 Stunden am Stück feiert, ruiniert damit seinen Biorhythmus.
Es stand ja kürzlich in einer Illustrierten, dass im Berghain eine Amerikanische Touristin an einer schlechten Pille gestorben sei. Und einen solch tragischen Fall kann eine Partei wie die AfD natürlich nicht ungenutzt lassen, um Propaganda zu machen und bei all denen Stimmen zu sammeln, die an der Tür zum Partyhimmel eh keine Chance hätten.
Sibylle Schmidt fordert weiter, dass "Sexuelle Handlungen durch entsprechende Beleuchtung und Personal zu unterbinden sind". Schliesslich sei es in dem Laden schon zu mehreren AIDS-Infizierungen gekommen. Das erinnert uns Zürcher ja nun schon sehr an die düsteren Zeiten unter Polizeivorsteherin Esther Maurer.
Die meisten Berghainer lachen über die Story: "Biorhythmus? Nach 20 Stunden Berghain geht man doch ganz normal abends nach Hause. Wie ganz normale Leute eben." Aber lachen die Behörden auch oder muss die Berliner Clubszene womöglich zittern und schon bald morgens um 6 ins Bettchen gehen?
Nach 20 Jahren Partys bin auch ich der Ansicht, dass man Drogen mit Respekt begegnen und das Feiern nicht übertreiben sollte. Ich kenne viele Leute, die Mühe haben, Mass zu halten. Aber die Welt deshalb mit noch mehr Verboten vollnageln? Das bringt nun wirklich nichts!
Drogen sind ein allgegenwärtiges Gesellschaftsphänomen und der Wunsch nach gelegentlichen Rauschzuständen menschlich. Dass Substanzen in Umlauf sind, die in einer einzigen Dosis jemanden umbringen können, ist nicht der Fehler der Clubszene sondern die Schattenseite des Drogenverbots. Statt verbieten sollte man legalisieren und transparent informieren. Dann kann jeder Erwachsene selbst entscheiden, was er riskiert, was er schluckt und wann es genug davon ist.
https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=8545