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Nigeria verschärft homophobe Gesetze
Abuja (queer.de) - Der nigerianische Senat will mit einem neuen Gesetz gegen Homosexualität vorgehen. Demnach soll selbst jeder, der einer Homo-Hochzeit beiwohnt oder Mitglied einer schwul-lesbischen Organisation ist, mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Präsident Olusegun Obasanjo hatte die Verschärfung angeregt. Es wird erwartet, dass das Gesetz eine große Mehrheit im Senat erhält. Demnach stünde auch jede Darstellung einer "gleichgeschlechtlichen amourösen Beziehung" - auch die in Zeitungen oder im Internet - unter Strafe. Homopaaren wäre ferner verboten, miteinander zu wohnen. Auch jedem, der im Ausland eine Homo-Ehe geschlossen hat, würde Gefängnis drohen. Da das Gesetz auch Ausländer einschließt, zeigen sich humanitäre Hilfsorganisationen um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter besorgt. In einigen islamischen Staaten Nigerias haben Provinzregierungen bereits die Sharia eingeführt. Dort droht bei Homo-Sex die Todesstrafe. Rund 50 Prozent der Nigerianer sind Muslime, 40 Prozent Anglikaner. Die ehemalige britische Kolonie ist mit 128 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. (dk)