BjoernSunshine
Kalifornien: Die Diskriminierung gewinnt
Nach Auszählung von 95% der Stimmen steht fest: Die konservativen Moralisten und evangelikalen Kirchen haben mit 52% gewonnen. Gleichgeschlechtliche Ehen werden von nun an in der Verfassung von Kalifornien verboten. Die Annahme von Proposition 8 ist ein harter Schlag ins Gesicht aller homosexuellen Amerikaner und eine Diskriminierung, die man nach dem Sieg des ersten schwarzen Präsidenten der USA fast nicht mehr für möglich gehalten hätte. Schon Stunden zuvor wurden ähnliche Initiativen gegen die Homo-Ehe in Arizona und Florida angenommen. Doch Kalifornien, als grösster Staat der USA hat Signalwirkung.
Beide Seiten investierten in den Wahlkampf eine Rekordsumme von 74 Millionen US$. Auch Barak Obama und Gouverneur Arnold Schwarzenegger unterstützten die Gays im Kampf gegen Proposition 8 vergeblich. Der Stellenwert der Familie scheint in Amerika über allem zu stehen.
Schon vor 8 Jahren gab es in Kalifornien eine Abstimmung zur Homo-Ehe, die damals mit 61% der Stimmen verboten wurde, doch der California Supreme Court hob das Verbot am 15. Mai mit der Begründung auf, dass diese Diskriminierung gegen das verfassungsmässige Recht auf Gleichbehandlung verstösst. Darauf hin hatten die Evangelikalen und Moralisten die Initiative "Proposition 8" gestartet.
Was nun mit den 18'000 gleichgeschlechtlichen Paaren geschieht, die in den letzten 4 1/2 Monaten geheiratet haben, steht in den Sternen.