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21.11.2006

BjoernSunshine

Das Ende der liberalen Gesellschaft?

Langsam regt es mich wirklich auf: Was auch immer passiert, die Politiker denken nur an Symptombekämpfung und sehen nie die Ursachen. Da gibt es Terrorismus, Partydrogen und Jugend-Vergewaltigungen. Und alles was den Leuten einfällt, sind mehr Überwachung, mehr Verbote und noch weniger Toleranz.

Liebe Politiker: DAS IST DER FALSCHE WEG!


Terror:
Der Terrorismus hat seinen Ursprung in einer verfehlten, egoistischen Machtpolitik. Dass sich Selbstmordattentäter überhaupt rekrutieren lassen, hat seinen Grund in der Geringschätzung des irdischen Lebens in der islamischen Kultur. Im Mittelalter machte auch die katolische Kirche allen Gläubigen weis, das irdische Leben sei ein Jammertal und nur durch den Tod gelange man ins Paradies. Sähen die Moslems einen Wert im irdischen Leben würde sich niemand mehr opfern, um für irgendwelche Hassprediger zu sterben. Allah hat auch die Menschen geschaffen und wer einen Menschen tötet (auch Frauen und Schwule sind Menschen !), der begeht ein Verbrechen am Werk des Schöpfers!

Das zweite Islam-Problem ist die verbreitete Meinung der Zweck heilige die Mittel. Um die (vermeintlich richtige) Lehre durchzusetzen dürfe gelogen, gesteinigt und gemordet werden. Deshalb müssen wir den Islamisten klar machen, dass in unserer Welt das Leben und die Freiheit vor der Religion kommt.


Drogen:
Drogen entsprechen dem menschlichen Bedürfnis nach Umwelt- und Wahrnehmensveränderung und sind so alt wie die Menschheit. Die Einteilung in legale und illegale Drogen ist völlig beliebig und lässt sich weder mit sozialen noch mit gesundheitlichen Argumenten belegen. Alkohol ist die Staatsdroge Nummer 1 mit den teuersten Gesundheits- und Sozialschäden und jeder Erwachsene darf sich betrinken. Schoggi und Fernsehen kann auch süchtig machen und fettiges Essen ist mindestens so schädlich wie Ecstasy. Es kommt eben überall auf die Menge an. Nulltoleranz ist Schwachsinn! Dass Verbote nichts bringen, wissen wir seit der Prohibitionszeit in den USA. Man kann einfach nicht alle Menschen zu Klosterschülern umerziehen. Aber man kann erwachsenen Menschen Informationen geben, um selbst zu entscheiden und Kindern beibringen, wie man mit Freiheiten umgeht. Wer Selbstverantwortung gelernt hat, braucht keine Verbote!


Sex:
An und für sich ist Sex nichts Böses. Nackt sein bedeutet auch, seine Rüstung abzulegen, seine Geheimnisse zu offenbaren und verwundbar zu sein. Sex hat viel mit Vertrauen zu tun und im schönsten Fall sogar mit Liebe. Wäre Sex wirklich der Grund allen Übels, wie uns die selbsternannten Moralapostel weismachen wollen, würden sich die Besucher von schwulen Nacktparties und FKK-Stränden regelmässig zu Tode prügeln. Aber genau dort ist die Atmosphäre so friedlich, wie sonst nirgends auf unserem Planeten. Erst die Tabus und Verbote fördern den Stau von Frust und Aggression, der sich irgendwann in einer Gewalttat entlädt.

Wir müssen wohl Kinder davor schützen, plötzlich ohne Vorwarnung im Web auf einer S/M-Seite zu landen, weil sie solche Rollenspiele nicht verstehen können. "Normaler" Sex gehört aber zur Entwicklung und es bringt überhaupt nichts, den Schweizer Webmastern aufwändige Jugendschutzmechanismen aufzubürden, wenn jedes Kind die gleichen Bildli auf ausländischen Webseiten anschauen oder einfach die Pornoheftli unterm Bett des grossen Bruders finden kann. Als Teenie hat man nur ein Thema im Kopf und ans Material kommt man ohnehin. Also macht nicht so ein Theater um den Sex sondern macht den Jungs endlich klar, um was es dabei geht. Und dazu gehört auch, dass Sex nicht nur der Fortpflanzung dient: Sex macht Spass und kann auch mal wild sein. Aber Sex hat nichts mit Machtausübung, Unterdrückung und Gewalt zu tun! Frauen sind kein Besitz, ihr Machos!


Freiheit:
Der Mensch funktioniert wie eine Dampfmaschine. Emotionen erzeugen Dampfdruck, aber solange man ein kleines Ventil hat, um von Zeit zu Zeit ein Bisschen Dampf abzulassen, läuft die Maschine im grünen Bereich. Nun versuchen die Moralisten der Dampfmaschine das Ventil zu verengen, indem sie Freiheiten und Toleranzwerte einschränken. Die Polizei betreibt bereits einen riesigen Aufwand für Bagatellvergehen: Verzeigt wird schon, wer 10 Minuten zu lange parkt, 3 km/h zu schnell fährt, friedlich einen Joint raucht oder nach 8 Uhr abends noch Musik hört. Doch mit der Verfolgung von Kiffern, dem Verhindern von Skaterparks, dem Schliessen von Partyclubs und der juristischen Keule erreicht man nur, dass der Druck im Kessel steigt und nirgends mehr entweichen kann. Die Folge dieser fehlgeleiteten Politik sind Jugendliche, die sich trotz einigermassen intakter Ethik lieber mit Gangstern identifizieren und Polizei und Staat als Feind betrachten, als sich selbst als Teil der Gesellschaft zu sehen. In ihrem innerlichen Dilemma steigt der emotionale Druck. Und manch einer kommt irgendwann damit nicht mehr klar, der Kessel explodiert, und dann tut er etwas total Irrationales: Vandalismus, Autorasen, Gewalt gegen Schwächere, Vergewaltigung oder Selbstmord.

Der Weg zu einer besseren Welt führt nicht über Tabus und Nulltoleranz sondern über Information, Kommunikation und Verständnis. Jugendliche sollten offen informiert werden - auch über heikle und unbequeme Themen, die ihre Eltern nicht ansprechen wollen. Man sollte sie nicht vor allen Gefahren der Welt abschotten, sondern ihnen einen natürlichen Umgang mit Informationen sowie Kritik und Selbstverantwortung beibringen. Ethik (nicht dogmatische Religion) sollte unbedingt ein Schulfach sein. Die USA mit ihrer verkorksten Sexualmoral hat bezeichnender Weise die grössten Probleme mit Jungendkriminalität, Sexualstraftätern und Amokläufern und kann niemals unser Vorbild sein!


Grenzen:
Alle Menschen und insbesondere Jugendliche brauchen Freiheiten, aber auch klare Grenzen. Doch die Grenzen sollten dort gezogen werden, wo man sie ethisch empfindet, akzeptieren und einhalten kann, ohne gleich ein Klosterschüler zu sein: Deshalb mein dringender Aufruf an unsere Politiker: Tolerieren wir ein paar Unarten, lassen wir die Jungs wilde Parties feiern und ihre Sexualität ausleben. Zeigen wir ihnen, dass der Staat und auch die Polizei auf ihrer Seite steht, dass wir sie verstehen und leben lassen, aber auch dass mutwillige Gewalt in unserem Land jenseits des Limits liegt und sehr hart bestraft wird.

 

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