BjoernSunshine
Euro 08
In Zürich steht die Uefa-Euro'08 vor der Tür. Wie Giaccobo-Müller (Bild aus der Satire-Sendung) trefflich bemerkten, ein "Marketing-Event mit Pausenfussball". Tatsache ist, dass die Uefa als private Organisation ihren Top-Managern fürstliche Löhne zahlt, die wir Schweizer zum grossen Teil aus unseren Steuern berappen müssen. Fussball ist die Sportart, die per definitionem alle Menschen lieben. Jedenfalls proklamieren das die Politiker, die von der Uefa mit Tickets geschmiert wurden, während die Bevölkerung die Stadien nur von aussen sieht.
Der Sport-Event wäre ja nicht schlecht, würden nicht am Rande haarsträubende Ungerechtigkeiten geschehen. So soll z.B. in Basel vor 3 Beizen, die sich weigerten, ihr Biersortiment dem offiziellen Sponsoring anzupassen, eine Mauer errichtet werden, so dass die Gäste der Beizen keinen Fussball und die Fussballfans kein falsches Bier sehen können. Und dann soll diese Mauer auch noch die Stadt bezahlen?!
Auch in Zürich wird das Recht für die Euro nach Belieben verbogen. Damit die Fussballfans saufen und lärmen dürfen, und die Anwohner nicht auf die Palme steigen, verbietet man als Kompensation einfach die Strassenpartys der Street Parade. Wer glaubt, dass Korruption ein Privileg der italienischen Mafia (bzw. Regierung) sei, kann sich seit der Euro'08 davon überzeugen, dass es Mächte in der Schweiz gibt, die selbst Berlusconi erblassen lassen.
Ärgern bringt nichts. Die Uefa ist offensichtlich die stärkste Partei in allen Parlamenten, und es bleibt uns nichts, als gehorsame Freude. Ich freue mich deshalb auf die Euro'08, weil ich im Juni endlich einmal so primitiv sein kann, wie ich es noch nie im Leben für nötig hielt: Gröhlen, saufen, Flaschen werfen,... und wenn jemand nach Sitte und Ordnung ruft, johlen wir einfach im Chor "Wir sind alle fuss-balla-balla!!!"