GAY SCHWEIZ

Advert:
Der neue Roman als Taschenbuch oder eBook
coverboy

30.04.2014

BjoernSunshine

Hört auf mit der Sex(ting)panik!

Fast täglich liest man heute in der Zeitung das Wort "SEXTING" und oft wird darüber berichtet, als ob dieses Ting die Grösste Bedrohung seit Fukushima wäre. Sexting bezeichnet das Versenden anzüglicher erotischer SMS. Die Schulen sind deswegen derart in Panik, dass ProJuventute extra eine Plakatkampagne gestartet hat, um Schüler vor den Gefahren des Sexting zu warnen: "Sexting kann dich berühmt machen. Auch wenn du es gar nicht willst."

Die Message: Schick niemals jemandem ein Nacktfoto, sonst ruinierst du dein Leben. Sogar eine Notrufnummer wurde eingerichtet, wo Teenies Hilfe holen sollen, wenn sie ein sexy SMS erhalten.

Die Skandalpresse greift das Thema dankend auf (Sex sells) und bauscht es noch mehr auf.

Das Resultat: Jugendliche erpressen einander gegenseitig mit Nacktfotos, und Kids, von denen Bildchen in Unterhosen die Runde machten, versuchten bereits sich umzubringen, weil sie glauben, ihre ganze Karriere sei nun für immer ruiniert.

Bitte stoppt endlich diese unglaubliche Sexpanik!

Es gibt fast 2 Milliarden Pimmel und 4 Milliarden Titten auf dieser Welt. Wenn dein Teil auf einem der Exadrilliarden Fotos im Internet drauf ist, kratzt das kein Schwein! Kein vernünftiger Personalchef wird je einen fähigen Bewerber ablehnen, nur weil er als Jugendlicher mal nackt an einer Party war. (Ausser du bewirbst dich als Papst oder republikanischer Präsident)

Zu meiner Schulzeit gab es noch keine SMS und Fotohandys. Aber hätten wir solche Gadgets gehabt, wir hätten gesextingst was das Zeug hält. In dem Alter waren wir schliesslich alle dauergeil, haben Dökterlis gespielt, unter der Dusche Schwänze verglichen, Sexheftli vom grossen Bruder geklaut noch lange bevor wir 16 waren, im Klassenlager um die Wette gewichst, usw.

Damals war das total normal. Heute macht ein Junge per SMS ein Mädchen an. Dieses ruft panisch den Lehrer oder die Notrufnummer. Die dann wohl die Eltern. Die Eltern rufen die Polizei. Dann muss das Mädchen zum Psychiater, und der arme Schüler hat eine Vorstrafe wegen Sexting am Hals, womit seine Karriere nun tatsächlich ruiniert ist. Im Kanton Bern wurden bereits dutzende Teenager verurteilt, weil sie Sex-Bilder versendet hatten (Quelle: 20min).

Man kann sich von einer Mücke stechen lassen oder aus ihr einen Elefanten machen und sich dann von diesem tottrampeln lassen.

Liebe Presse, liebe ProJuventute, liebe Eltern. Sex ist nichts Böses! Dass Jugendliche ein Sexualleben haben, ist völlig normal. Dass Jungs dumme Sprüche machen auch. Kein Teenie lässt jedes Wort und jedes SMS von einem Pressesprecher auf politische Korrektheit prüfen. Derbe Sprüche auf dem Schulhof haben noch keine(n) umgebracht. Die Panik jedoch, die ihr daraus macht, ist 100 mal gefährlicher und ruiniert Karrieren und Leben.

Man kann noch so sehr auf alle Privatsphäre-Einstellungen achten, 100-prozentige Datensicherheit gibt es nicht. Die NSA und Heartbleed lasssen grüssen. Wenn du ein Sexualleben hast, wird es irgendwann rauskommen.

Drum sage ich: "Sexting. Na Und?"

Blöde Anmache? - Schwamm drüber.
Nacktfoto? - Ich gebe offen zu, einen Pimmel zu haben. So what?

Warum erklären wir nicht einfach den 1. Juli zum nationalen Nacktfeiertag. Dann rennen wir einmal alle nackt durch die Innenstadt, lassen uns von allen Seiten fotografieren, und niemand muss je wieder fürchten, wegen Nacktfotos erpressbar zu sein.

29.04.2014

BjoernSunshine

Ist der Pornografie-Artikel 197 noch sinnvoll?

Jeder Teenie hat heute ein Smartphone und im Web gibts Millionen unzensierter Pornoseiten. Es gibt wohl kaum noch einen Schweizer, der bis zu seinem 16. Geburtstag keinen Porno gesehen hat. Macht es da noch Sinn, Leute zu bestrafen, die Jugendlichen Dinge zeigen, die sie eh schon kennen?


Der Artikel 197 im Schweizer Strafgesetzbuch lautet:

1. Wer pornografische Schriften, Ton- oder Bildaufnahmen, Abbildungen, andere Gegenstände solcher Art oder pornografische Vorführungen einer Person unter 16 Jahren anbietet, zeigt, überlässt, zugänglich macht oder durch Radio oder Fernsehen verbreitet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.

2. Wer Gegenstände oder Vorführungen im Sinne von Ziffer 1 öffentlich ausstellt oder zeigt oder sie sonst jemandem unaufgefordert anbietet, wird mit Busse bestraft.
Wer die Besucher von Ausstellungen oder Vorführungen in geschlossenen Räumen im Voraus auf deren pornografischen Charakter hinweist, bleibt straflos.


Absatz 3 dient dem wichtigen Schutz vor Kinderpornografie und muss unbedingt bleiben! Kinder müssen vor Übergriffen Erwachsener geschützt werden. Keine Frage!

Als Schweizer Webseite betreibt gaYmeBoys einen enormen Aufwand, um alle Bilduploads zu sichten und sicher zu stellen, dass niemand unter 16 einen erigierten Penis sieht. Bei Webseiten, deren Server im Ausland steht, reicht ein Hinweis auf sexuelle Inhalte und ein Klick auf einen Button "Ja, ich will Porno sehen".

Besonders mühsam ist das Gesetz für Webseiten mit gemischtem Inhalt. Ein Fotoalbum aus den Ferien: 200 Landschaftsbilder, ein romantischer Sonnenuntergang und weil's am einsamen Strand so schön war, entstand noch ein erotisches Nacktfoto. Kontrollieren muss man deshalb alle Bilder, aber kaum ein Betrachter sieht ein, dass er für diesen Service zahlen soll. Der Mehraufwand für Kontrolle zwingt Seitenbetreiber zur unnatürlich scharfen Trennung von kostenlosen Prüderieseiten und teuer bezahlten Pornografieseiten. Alle romantischen Zwichentöne bleiben auf der Strecke.


In den USA dürfen Kids mit Gewehren schiessen, ab 16 schon Ferrari fahren, aber einen Penis sehen dürfen sie erst ab 18. So erhalten sie den Eindruck, Sex sei nicht Liebe sondern die Schlimmste aller Gräueltaten. Immerhin erlaubt ihnen das Gesetz, selbst zu entscheiden, wann sie im Web einen Warnhinweis wegklicken. Holländische Webseiten brauchen nicht mal eine Warnung. Schweizer Jugendliche hingegen müssen sogar gegen ihren Willen vor Pornografie geschützt werden. Sind Schweizer wirklich so viel sensibler und unreifer als andere Menschen?

Überhaupt, was soll die ganze Sexpanik? Kein anderes Säugetier versteckt sich zur Kopulation im Schlafzimmer und kein Affenbaby musste jemals zum Psychiater weil es seine Artgenossen beim Kopulieren sah. Nur der (religiöse) Mensch hat ein Problem mit Sex im Kopf.

Wir sind der Meinung, Art. 197 Absatz 1+2 sind ersatzlos zu streichen.

Den Satz mit den menschlichen Ausscheidungen sollte man ebenfalls kippen - was geht es den Staat an, wenn sich einer gerne beim anpinkeln fotografieren lässt?

Was meint ihr dazu?

Poll: Antiquate pornography paragraph 197, 1/2?

 

Blog Home • Newer: CSD - Credit Suisse Day Zürich • Older: Zurich Pride 2014: "Jetzt erst recht!"

Gay Schweiz

News und Pressemeldungen zur Schweizer Gaypolitik. Schwule Rechte in der Schweiz.

Blog calendar:

2019:

2018:

2016:

2015:

2014:

2013:

2012:

2011:

2010:

2009:

2008:

2007:

2006:

2005:

 

Search this blog:

Text:

Create new blog

All Blogs

 

Join now Join gaYmeBoys.com!

It's not only to read blogs - you will get your own gay profile, own blogs and gallery albums and you can meet thousands of hot gays around the world.

gaYmeBoys.com is a new, fast growing gay community made in Switzerland.

gaYmeBoys is much more than just another dating platform. It's a webspace from gays for gays, for circuit boys, scene queens, leather bears, country boys and big city queers, creative and fun people.

We would love to meet people from all over the planet. Come in and share your life with us. It's free!


Member login

autologin

I forgot my password

Please enter your username or the registered e-mail an. Your password will be sent to you.