PinkCross
Zunahme der HIV-Infektionen bei Schwulen
(pink cross) Die aktuellen epidemiologischen Zahlen sprechen eine klare Sprache: es zeichnet sich eine massive Zunahme der neu festgestellten HIV-Infektionen bei schwulen Männern ab.
Bereits nach neun Monaten des laufenden Jahres sind bei schwulen Männern mehr HIV-Diagnosen neu gestellt worden als im ganzen letzten Jahr. Alle zwei Wochen erhalten neun Schwule die Diagnose „HIV-positiv“, das macht fast fünf Diagnosen pro Woche. Damit zeichnet sich eine beunruhigend markante Zunahme der Infektionen ab, die deutlich über dem langjährigen Mittel liegt. Ebenfalls zunehmend sind Ansteckungen mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen wie der Syphilis.
Die Aids-Hilfe Schweiz sieht diese Entwicklung mit Sorge, ruft zu verantwortungsvollem Handeln auf und warnt vor der Vernachlässigung der Safer Sex Regeln. Der Anteil Schwuler, der sich bei Sex mit Gelegenheitspartnern nie oder nicht konsequent schützt ist seit 1994 von 9% auf 20% gestiegen. Ungefähr jeder 10. schwule Mann in der aktiven Schwulenszene ist in der Schweiz HIV-positiv. Die Wahrscheinlichkeit, auf einen HIV-positiven Sexualpartner zu treffen, ist damit rund 30 bis 40 Mal höher als bei Heterosexuellen.
Im Frühstadium einer HIV-Infektion wird das Virus besonders leicht weiter gegeben. Umso wichtiger ist es, dass Infektionen frühzeitig erkannt werden und sich Betroffene entsprechend an die Safer-Sex-Regeln halten. Vor dem Hintergrund dieser Tatsachen wird die Aids-Hilfe Schweiz in Zusammenarbeit mit den regionalen Aids-Hilfen ihre Präsenz in den schwulen Szenen der Grossräume Genf und Zürich verstärken und die Präventionsbotschaft in der virtuellen Welt weiter ausbauen. Um schwule Männer vermehrt zum HIV-Test zu bewegen und ein verantwortungsbewusstes Schutzerhalten zu fördern wird in Zürich im Verlauf des kommenden Jahres ein Beratungs- und Testzentrum für Gays aufgebaut. In Genf existiert dieses Angebot mit dem Checkpoint von Dialogai bereits.