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06.06.2012

BjoernSunshine

Zurich Pride - Demo statt Parade

Am 16.6. steht das Zurich Pride Festival auf dem Programm. Nun wurde auch die Teilnehmerliste der Parade veröffentlicht. Ich war gespannt zu sehen, welche Gruppen mit Trucks und DJs dabei sein werden. Doch leider fehlen die Namen der grossen Partyveranstalter. Wonderworld (Flexx+Selection, Gruppe 9) sind dabei, jedoch auch nur als Fusstruppe ohne Soundanlage. Wer alternativen Sound mag, könnte bei Offstream (Gruppe 31) auf seine Kosten kommen. Wer sonst noch Musik bringt, war nicht in Erfahrung zu bringen. 2011 hatte das Pride-OK selbst einen Truck mit DJ, aber der spielte nur Mainstream Radio Charts und brachte keine Stimmung auf die Strasse. Kein Vergleich zu früheren Jahren mit den Trucks von Laby, Flexx oder Loop38.

Auf der ZHPF-Homepage fällt auf, dass die Seite zum Umzug nicht mehr "Parade" sondern "Demo" heisst. Im Text steht, "man erwartet tausende Personen zu einer politischen Manifestation", aber von "Pride" (dt. Stolz) ist nichts mehr zu spüren - freudestrahlende Bilder muss man irgendwo im Untermenü suchen. Homoerotik sucht man auf der ganzen Pride-Homepage vergeblich. Die ganze Kommunikation ist nüchtern und trocken wie die Einladung zu einem Businessmeeting. Worauf sollen wir eigentlich stolz sein? Stolz auf die erfolgreiche Assimilation ins Bünzlileben?

Sicher haben wir politische Ziele. Noch immer werden Gays verfolgt und diskriminiert. Dafür müssen wir weiter kämpfen. Aber eine Gay Pride Parade ohne schrille Drag Queens, ohne knackige Gogo-Boys, ohne geilen Sound und extatische Tänzer ist einfach keine Gay Pride. Es geht nicht nur um Masse sondern auch um Klasse. Da gab es in Zürich CSDs mit weniger als 10'000 Leuten, aber alle hatten ein Riesenfest und die Leute am Strassenrand waren begeistert. Letztes Jahr waren wir angeblich mehr als 20'000, aber 95% latschten nur gelangweilt in Alltagsklamotten die Strecke ab. Die Fotografen knipsten alle 100x die gleichen 4 Leute.

Beim Pride-OK sagt man, man könne auch nichts dafür, dass die Veranstalter nicht mehr mitmachen. Aber bemüht man sich wirklich um eine bunte, ausgeflippte Parade? Das Problem des schwulen Identitätsverlusts, der schleichenden Asexualisierung der schwulen Partyszene wird vom Pride-Kommitee weder thematisiert noch wahrgenommen. Offenbar verlangt man von den offiziellen Pridepartys eine VIP-Area (gem. Aussage von Wonderworld). Man könnte ja auch Darkrooms und sexuelle Freiheit fordern, aber dem Vorstand und den teuren Sponsoren stehen Cüplis halt näher als Schwänze.

Wenn ich euch nun alle aufrufe: Kommt bunt, sexy und ausgeflippt an die Parade! Steht ein für Vielfalt, Toleranz und sexuelle Freiheit! Kommt ihr dann wirklich? Macht ihr mit und zeigt euch bunt und crazy? Oder denkt ihr nur, Freiheit wäre zwar ganz nett, aber ich will mich ja nicht exponieren, nicht auffallen und um Gottes Willen niemanden von seinem grauen Alltag ablenken.

Ich weiss auch nicht mehr, was ich tun soll. Eigentlich würde ich am liebsten bunt bemalt oder sogar nackt durch die Stadt tanzen, um Zürich zu zeigen, wie wunderbar Pluralität, Sexualität und Lebensfreude sein kann. Aber so wie es aussieht, macht ja wieder keiner mit, und als ewiger Einzelkämpfer kann man sich in dieser Welt leider nur Problem schaffen, aber kaum etwas bewegen... Seufz...

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BjoernSunshine
 Am Samstag soll es hochsommerlich 30°C werden...12 years ago
BjoernSunshine
 Früher hiess es Gay Pride. Dann sprach man statt von Gays von GLBT. Heute heisst es LGBTI. Die Lesben haben die Gays überholt, und gleichzeitig spricht man dem Wort Gay jegliche sexuelle Komponente ab. Die Homoerotik wurde so praktisch aus der Gay Pride herausgefiltert, bzw. dem Familien-Image geopfert. Für die Abstimmung zur Adoption mag das nochmal politisch sinnvoll sein. Für die Akzeptanz alternativer Lebenskulturen ist es kontraproduktiv. Denn je braver und asexueller sich die Pride in Zürich gibt, umso schwerer haben es alle, die nicht in das schöne brave Mainstreamkorsett passen.12 years ago
partyschlampe
 wenn man genauer auf die zurich pride hp guckt, ist eigentlich alles klar. die präsidentin ist ne lesbe. logisch gibts auf der seite keine leckeren männerbodys. die lesben wollen unbedingt die adoption durch bringen und drum muss die ganze pride kleinkindertauglich daher kommen.
ich find ja auch dass homos bei der adoption gleiche rechte haben sollen, aber dass man dafür auf superprüde machen soll ist doch auch bescheuert.12 years ago
partyschlampe
 der csd berlin hat nun auch die hp nach zürcher vorbild gestaltet. brommbeer farbig und mit dem titel "berlin pride festival". genau wie zürich ohne gay und ohne regenbogen :-((
aber wenigstens schreiben sie im text zur parade dass es nicht nur eine demo ist, sondern dass der csd auch ein anlass zum feiern ist.

"Der CSD Parade ist eine politische Demonstration. Jedes Jahr gibt es ein Motto, und eine Liste mit Forderungen nach Gleichberechtigung und Akzeptanz aller schwullesbischentrans Menschen.

Natürlich ist die Parade auch der Anlass unseren Feiertag auf den Straßen von Berlin lautstark zu begehen. Da sind Dance Beats, bunte Kostüme, aufwändig dekorierte Wagen, und manche gestählte Männerkörper."12 years ago
BjoernSunshine
 Tja, wenn die Jungs vom Checkpoint mir schon so eine Sprechblase über den Kopf setzen, muss ich wohl auch an der Pride auftauchen ;-)
Das war ein Fotoshooting für Checkpoint - wenn ich gewusst hätte, dass das Bild für die Pride wäre, hätte ich wenigstens das T-Shirt ausgezogen ;-))12 years ago
chriszh
 im display uf site 2 bisch doch du? "wir sehen uns an der zurich pride !" aber halt au nöd würkli usgflippt...12 years ago

 

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