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16.06.2014

BjoernSunshine

Zurich Pride Festival

Freitag Abend schüttete es am Festplatz wie aus Kübeln. Alle standen unterm Zelt nur zwei Jungs wälzten sich genüsslich im Schlamm. Bitte entschuldigt mein ungebührliches Verhalten. Ich bin halt im Sternzeichen Schwein geboren.

Den Umzug des Zurich Pride Festivals besuchten 12'000 Leute. Rekord, wie die Veranstalter sagten. 4 Wagen beschallten die Zürcher Strassen mit Musik. Darunter der Hauptsponsor Credit Suisse und mit der fettesten Anlage die andere Grossbank, die UBS. Dazwischen ein Wagen mit Jungs in trendigen Fullballer-Outfits, der Wagen von Offstream und weitere Gruppen ohne Musik.

Wir hatten viel Spass an der Parade, obwohl mir persönlich die vielzitierte Vielfalt der Besucher recht eintönig erschien. Aber immerhin: Ich tanzte oben ohne und wurde von niemandem kritisiert. Den meisten LGBTI's gefiel es, dass sie sich zeigen konnten, wie sie leben und sich kleiden, wenn sie in Zürich zur Arbeit oder einkaufen gehen. Niemand muss sich heute mehr in einen Fummel stürzen, oder nackte Haut zeigen, um an eine Pride zu gehen. Jeder kann stolz sein - auf was er will. Auf sich, seine Markenkleider, seinen Fullballclub, seine Bank oder einfach auf Zurich.

Trotzdem, ich denke, dass ein Bild von mir nicht mehr nach Zürich passt und habe mich deshalb aus Rücksicht auf unsere politischen Ziele wegretuschiert.

Für Medienpräsenz sorgen heute nicht mehr die Paradiesvögel der Parade sondern Stars wie Conchita Wurst, die unverhofft die Zurich Pride besuchte und nicht nur Bortoluzzi's Hirnlappen gekonnt in die Pfanne haute, sondern den politischen Anliegen zu einer ganzen Seite im Tagesanzeiger verhalf.


Nun noch zu den Partys:
Die Why-Not war leider nur halb voll, obwohl DJs und Soundsystem im Blok erstklassig waren. Ein unbekanntes Label mit zu wenig Werbung kann neben einer etablierten Big-Label-Party nicht funktionieren.

Die Wonderworld im X-tra war toll. Super DJs, tolle Lasershow, coole Deko, voller Saal. Der Eintritt war nicht gerade billig, aber die Zeiten, wo man 20 Stunden für 20 Franken feiern konnte, sind nun mal in Zürich vorbei. Die Gays von heute wollen keine lokalen DJs mehr sondern Superstars, Live-Acts und VIP-Lounges. Und die Jungs von Wonderworld haben das super organisiert.

Die Afterhour im Bagatelle war auch sehr gut und der Sound und die Stimmung genial. Es gab zwar auch dort keine nackten Schwänze, aber immerhin konnten wir diesmal im Hintergrund ein kleines Bisschen fummeln ohne zurecht gewiesen zu werden. Besten Dank an die toleranten Clubbesitzer, falls sie uns gesehen haben.


So. Nun war ich für einmal politisch korrekt. Bitte lest nichts zwischen den Zeilen, denn da steht nichts.

Den anderen Artikel, der heute morgen noch hier stand, habe ich entfernt, denn ich habe eingesehen, dass es nichts bringt, meine persönliche Meinung kund zu tun, die heute in diesem Land nicht mehr mehrheitsfähig ist. Ich vermisste die Sexualität an der Zurich Pride, das Gay im Namen, die sexy Jungs in knappen Höschen, die knisternde Erotik früherer Jahre, die wippenden Hebebühnen auf denen man tanzen durfte, die Drag Queens, die Fetischkerle, die Gogo-Boys. Ich bin der Meinung, dass die Pride auf ihrer Homepage die Vielfalt der Szene nicht umfassend abbildet, sondern nur noch den angepassten Mainstream der Szene, der politisch nirgends aneckt. Aber darüber gehen die Meinungen auseinander. Sexualität ist 2014 ein No-Go geworden. Schwule, die küssen und Händchen halten, sind politisch noch akzeptabel. Schwule, die anderes tun, sind kontraproduktiv und werden nicht thematisiert. Erotik gehört ins Schlafzimmer.

Ich will nicht der sein, der den Lesben die Adoptionsrechte verunmöglicht, und deshalb behalte ich meine Sehnsüchte, Fotos und Erlebnisse nun doch lieber für mich und meine engsten Freunde. Es bringt mir nichts, jemandem meinen Schwanz zu zeigen, der ihn nicht sehen will. Nächstes Weekend fliegen wir an den CSD Berlin. Da gehört Sexualität zum Schwulsein noch dazu und da gehören ich und mein Schwanz wohl auch hin.

Zürich ist nett, friedlich, sicher und idyllisch. Der Vorstand der Pride investiert unzählige Stunden mit Überzeugungsarbeit hinter den Kulissen und wird wohl irgendwann auch noch das Adoptionsrecht unter Dach und Fach bringen. Vielen Dank für eure Arbeit!

Falls jemand doch noch bunte Farben vermissen sollte, findet er hier die Bilder der CSD's 2000-2007

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Andrin
 Die CSD Bilder 2000-2007 sprecehn für sich, ich glaube da versteht jeder, dass Zürichs Gay Szene 2014 weniger bunt ist und vielfältig ist, als vor ein paar Jahren...vor 10 Jahren

 

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