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coverboy

25.08.2015

BjoernSunshine

Stadtblog Zürich über Prüderie

Nachdem Jahrelang die Wutbürger alle Online-Medien zum Thema Nacktheit beherrschten, endlich mal ein vernünftiger Artikel. Réda El Arbi schreibt: "Nackt in der Natur ist nicht böse."

Seit 50 Jahren weiss jeder Zürcher, dass es auf der Werdinsel Nackte gibt und gelegentlich in den Büschen was abgeht. Aber neuerdings muss alles beschildert und polizeilich überwacht sein, denn in einer immer intoleranteren Welt müssen alle Aktivitäten säuberlich getrennt werden, damit man sich ja nicht gegenseitig tolerieren muss.

Normalerweise meckern die Angezogenen über die Nackten, die ja eine Zumutung sind, weil ihnen 99.9% familienfreundliche Stadtgebiete nicht ausreichen und die letzten 0.1% auch noch für Kinderwagen planiert werden müssen. Nun endlich sagt einer was anderes, und das finde ich gut so.

Lesenswert: Die neue Prüderie

04.08.2015

BjoernSunshine

Summer Never Ends Festival

Vier Tage in den Bündner Alpen mit den feinsten Progressive- und Psy/Goa-Klängen und 10 000 verrückten Leuten, die genauso gern barfuss im Matsch tanzen wie ich - das ist definitiv was anderes als die üblichen Zürcher Partyclubs!

Das Summer Never Ends Festival findet alle zwei Jahre in Rona statt
, auf dem halben Weg von Chur nach St. Moritz. Ein fantastisches Erlebnis in der Natur sowohl bei Tag als auch in der Nacht. Gleich vorweg: SNE ist kein schwuler Anlass. Ich kenne (ausser den Gay-Camps bei Burning Man) auch kein einziges schwules Outdoor-Festival, weil 90% der Gays leider viel zu kompliziert sind, um mehrere Tage ohne Beauty-Case in einem Zelt zu leben. Dabei fühlen sich vier Tage Party draussen in der Natur mit vier Tanzflächen auf weichen Alpwiesen, einem fantastischen Line-Up rund um die Uhr und erstklassigen Soundsystemen viel besser an als jeder Club! Und auch wenn einige Leute grosse Stars im Programm vermissten und über die hohen Preise meckerten, finde ich, man bekam hier ganz schön viel geboten.

Die meisten Leute in der Goa-Szene sind sympathische, verrückte Hippies mit Rastalocken,Tattoos und viel zu schlabbrigen Hosen, Waldfeen mit spitzen Hüten, Steampunks, Zauberer, Paradiesvögel und alternative Lebenskünstler. Man blufft hier nicht mit Markenlogos und teuren Accessoires sondern mit Kreativität. Aufgetakelte Tussis mit Handtäschchen und aggressive Macho-Hiphopper wie in städtischen Hetenclubs trifft man deshalb kaum an Goa-Festivals. Welch eine Wohltat!

Dass unsere Gesellschaft in der Goa-Szene jedoch in erster Linie nur Drogen sieht, bekam ich schon bei der Anreise zu spüren, als mich die Polizei direkt zwischen Bahn und Postauto abführte, um Gepäck, Zelt, Kleider und Socken zu durchsuchen. Solche Aktionen sind unfair! Erstens ist der Fokus auf Fussgänger falsch, die mit der Bahn anreisen. Und zweitens ist der Konsum in jedem Grossstadtclub mindestens genauso hoch, aber die Stimmung bei den dort üblichen weissen Pulvern viel aggressiver als bei Psychedelika. Die Polizei sollte gegen Aggressivität vorgehen und nicht gegen Glückseeligkeit!

Spirit:
Die Welt ist nicht schwarz & weiss sondern beherbergt Millionen von Farben. Deshalb soll das Summer Never Ends Festival ein Ort sein, an welchem der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind, an welchem gesellschaftliche Konventionen aufgehoben werden und jeder gleich ist, wo Frieden und Liebe herrschen.

Diese Worte aus dem Festival-Guide könnten meine Worte sein. Vielfalt, Freiheit, Frieden, Liebe - die gleichen Grundsätze, die auch am Burning Man Festival in Nevada hochgehalten werden. Das Dekor mit Millionen von Farben war insbesondere nachts absolut grandios und voller Fantasie und an vielen Orten des Geländes gab es weitere beeindruckende Kunstinstallationen zu bewundern.

Doch wie halten es die Veranstalter wirklich mit gesellschaftlichen Konventionen, Freiheit und Liebe? Ich wäre nicht ich, wenn ich dieser Frage nicht einen Selbstversuch gewidmet hätte, denn was gäbe es Schöneres, als im Einklang mit der Natur, die Alpenluft zu Psy-Trance-Klängen ungefiltert auf der nackten Haut zu spüren?

Am Burning Man Festival (in den prüden USA) laufen unzählige nackte Menschen umher, ohne dass sich jemand daran stört. Auch am Fusion-Festival bei Berlin oder am Ozora-Festival in Ungarn sieht man immer wieder nackte Menschen. Doch als ich beim Summer Never Ends Festival am Rand des Butterfly Floors ein nacktes Tänzchen wagte, dauerte es keine fünf Minuten, bis die Security angerannt kam. Ich fragte die Herren in Schwarz, warum denn Nackttanzen verboten wäre, und sie meinten, es hätten sich Männer von meinem nackten Pimmel bedroht gefühlt. Voll krass - die Heten fürchten sich vor meinem Schwänzchen. Jööö!

Trotzdem war ich nicht der einzige. Am nächsten Abend kam ein anderer hübscher Typ, angeblich auf LSD, auch noch auf die Idee, sich nackt im Schlamm zu wälzen. Diesmal packten gleich drei Sicherheitsleute den armen Mann am Arm, der panisch zu fliehen versuchte. Mir tat der Junge leid. Ein LSD-Trip kann eine so wunderbare Erfahrung sein, aber von drei Männern abgeführt zu werden, bringt einen garantiert auf den Horror. Warum konnte man ihn nicht einfach in Ruhe lassen?

Ich finde, wenn man schon gross von Liebe und Spiritualität daher redet und gesellschaftliche Konvention aufheben will, dann darf ein bisschen nackte Haut kein Problem darstellen. Doch offenbar kann hier die Goa-Szene trotz schöner Worte im Festivalguide nicht über ihren gesellschaftlich verklemmten Schatten springen. Im Mushroom-Magazine hat schon einmal ein Autor die sexuelle Haltung von Hippies und Goa-Szene verglichen und bemerkt, dass punkto freier Liebe bei den Goa-Leuten noch eine Lücke besteht, die eigentlich nur darauf wartet, gefüllt zu werden. Es muss ja nicht gleich eine wilde Orgie sein, aber sich nackt zu Psy-Trance im Schlamm zu suhlen, wäre doch ein wunderbar spiritueller Gedanke. Körper und Geist gehören zusammen! Om.

Ihr seht, ich versuche mal wieder verschiedene Welten zusammen zu bringen. Die Gays könnten von den Goaleuten lernen, wie man barfuss tanzt und Partys in der Natur geniesst. Und die Goaleute könnten von uns Gays lernen, wie man ganz entspannt mit Sexualität umgeht. Dann brauchen wir nur noch etwas alkalischen Wüstenstaub und schon sind wir wieder zu Hause in Black Rock City...

GaYme: Die neue Gay-Party mit Goa/Progressive in Zürich
Psychedelic drug use could reduce psychological distress, suicidal thinking
Burning Man: Ausverkauft in Sekunden

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