ZÜRIGAY SZENE

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23.06.2015

BjoernSunshine

Zurich Pride: Kalt aber happy

Jahrelang habe ich die Zurich Pride für ihre mangelnde Farbigkeit kritisiert, und mich darüber beklagt, dass ich mich als einziger Farbtupfer zwischen all den grauen Langweilern langweile. Diesmal wars umgekehrt: Der Umzug war trotz Sommerkälte viel bunter als auch schon. Und wir haben verpennt, weil wir so blöd waren, die Nacht davor durchzufeiern statt auszuschlafen.

Das Bild stammt von pixxpower.ch und zeigt genau das, was ich von einer Gay Pride erwarte: Heiterkeit, Buntheit und Lebensfreude. Den Menschen zeigen, dass wir mehr können als nur Mittelgrau.

Das Festival auf dem Kasernenareal war lustig. Man kann den Leuten nicht vorwerfen, dass sie zu wenig Haut zeigten, denn es war eben einfach saukalt. Etwas nervig fanden viele, dass man für einmal Pinkeln 1 Fr. zahlen (bzw. einen Dauer-Pisspass für 5.- lösen) musste, nachdem die Bars schon 7 oder 8 Fr. + 2 Fr. Depot für ein Bier verlangten. Klar, so ein Festival ohne Eintrittspreis muss finanziert werden. Aber irgendwann sind die Preise so hoch, dass jeder, der kein Zürcher Banker ist, notgedrungen sein Bier im Bahnhof kauft, zumal vielen Biertrinkern nicht klar ist, wie viel vom Bierpreis eigentlich der Pride zugute kommt, und wie viel der Standbetreiber einsackt. Mein Vorschlag wäre wieder ein richtig cooler, grosser Rainbow-Pride-Button für 10 oder sogar 20 Fr., mit dem man von weitem sichtbar schwul aussieht und dafür Getränke zu anständigen Preisen und das Recht zum freien Pinkeln erhält.

Die Hochpreisinsel Schweiz fiel vorallem den Touristen auf: Die grosse Pride-Party Antarctica kostete 45 Fr. Eintritt plus 15 für die Afterhour. Man muss den Veranstaltern zu Gute halten, dass sie dafür auch einiges zu bieten hatten: Das Dekor war cool und die extra für diesen Anlass eingebaute Lasershow sehr beeindruckend. Die Tanzgruppe hatte zwar grauenhaft schlabbrige Hosen an, aber tänzerisch hatten sie echt was drauf. Die internationalen DJs waren auch ganz gut, aber am besten gefiel mir dann doch das DJ duo M & D Babes, die an der Afterhour so richtig Vollgas gaben. Wenn's nach mir ginge, müsste man niemand aus Übersee einfliegen, denn Zürich hat einige sehr gute DJs zu bieten. Doch es ist halt wie es ist: Die Zürcher Schwulen sind labelgeil, kommen nur, wenn grosse Namen auf dem Flyer stehen und meckern dann über die hohen Preise.

Den Clubbern, die ebenfalls auf Züri-Beats abfahren, sei verraten dass die M & D Babes im Herbst zusammen mit zwei anderen Jungs eine neue schwule Partyserie starten. Wir freuen uns drauf und halten euch auf dem Laufenden...

19.06.2015

BjoernSunshine

Zurich Pride: Rechtzeitig WC-Tickets kaufen!

Gerade auf der Pride-Homepage gelesen: Heute Freitag ab 16 beginnt der Ticketverkauf für die WCs. Wer also an der Pride mal pinkeln will, sollte unbedingt rechtzeitig Tickets kaufen, sonst ist morgen nix mit Wasserlassen...

P.S. Petrus meint natürlich wieder, er könne es auch ohne Ticket pissen lassen. Oder waren die Pinkel-Tickets im Vorverkauf?

Zurich Pride Festival

15.05.2015

BjoernSunshine

White Party Splash Review

Die White Party der Angels ist die grösste Gay Party der Schweiz. Dieses Jahr fand sie zum ersten Mal im X-tra statt, einer Location, die kleiner ist als das Volkshaus, in dem die Party bis anhin gastierte. Nach dem viel diskutierten Garderobenproblem der Black-Party im Herbst musste sich etwas ändern. Und diesmal haben die Angels das Eingangskonzept wirklich perfekt gelöst. Absolut Null Wartezeit. Super Kompliment! Auch der zusätzliche WC-Wagen zeigt, dass die Angels die Kritik ihrer Gäste aufnehmen und konstruktiv umsetzen.

Die ersten Minuten vergingen wie im Flug. Umso schneller waren wir auf der grossen Tanzfläche und da verflog die Begeisterung leider innert Minuten. Der Barman brauchte für zwei Drinks länger als die Garderobe für 20 Jacken und Hosen und die Musik war derart lahm, dass wir beim Warten auf das Bier fast zusammen mit ihm eingeschlafen wären.

DJ Angel O. hatte das Warmup zu besorgen. Das heisst auflegen, bevor der grosse Star des Abends kommt. Und Carlos Gallardo wollte halt nicht vor 1 Uhr. Also zog Angel O. die Warterei in die Länge, nie über 128 bpm und so bombastisch und emotional wie die Hintergrundmusik in einem Hotelfahrstuhl. Sorry für meine harten Worte, denn ich weiss, dass dieser DJ wesentlich mehr drauf hätte, als er von sich hören liess.

Zürcher Partys sind kurz und teuer. Wer für eine Party ohne Afterhour schon 40 Franken Eintritt und für ein Bier 8.50 zahlt, will sich nicht stundenlang mit öden Warmups vertrösten, sondern loslegen und Party feiern. Warmup-Musik kann, wer sowas cool findet, über Kopfhörer im Tram geniessen. Die Leute stehen da nämlich genauso gelangweilt rum. Bitte lasst in Zukunft die Warmups weg, und gebt euren DJs die Lizenz zum Gasgeben! Und wenn euer Top-Act die Bedingung stellt, dass sein Vorgänger das Publikum langweilen muss, dann ladet ihn aus und nehmt stattdessen einen, der die Menge auch dann noch begeistern kann, wenn drei andere vor ihm auch schon Vollgas gaben.

DJ Ben Manson zum Beispiel. Der war nämlich super gut und brachte morgens um 4 absolut voll geile Stimmung in den Saal. Oder John Dixon, der leider nur bei dickster Luft im Fumoir auflegen durfte, aber auf jeden Fall das Zeug für die grosse Mainstage hat!

Der Raucherraum mag die Rettung für alle sein, die keine 20 Minuten Party ohne Nikotin aushalten, und es ist sicher besser, dass dank eines Fumoirs im Club nicht dauernd alle nackt rausrennen und sich die Eier abfrieren oder mit der dicken Jacke auf der Tanzfläche die erotische Stimmung kaputt machen. Aber die Luft da drin hält man als Nichtraucher echt kaum aus. Ich war nur einmal kurz im Fumoir. Und zwar genau dann, als DJ John Dixon meinen absoluten No.1-Hit, den Lange-Remix von "I am what I am" auflegte. Die bekannte Story der 4. La Demence-Cruise... Sorry, aber zu diesem Lied kann ich nur nackt tanzen. Und ich danke der X-tra-Security, dass sie mich nicht daran hinderte!

Kommen wir von den nackten Schwänzen ("stop trying to change me - I am what I am") zur Deko. Und die war weiss. Meiner Meinung nach zu weiss, zumindest im grossen Saal. Auch wenn es endlos viele Bettlaken gekostet haben mag, den ganzen Club in weisse Tücher zu hüllen, macht das die Farbe nicht wirklich spannend. Das viele Weiss hellt so sehr den Saal auf, so dass man kaum noch Lichteffekte hinzugeben kann oder kaum noch jemand etwas davon merkt. Das gleiche gilt für die Klamotten der Gäste. Weisse T-Shirts so weit das Auge reicht. Gähn.
Meiner Meinung nach wäre weniger mehr gewesen. Ein paar weisse Skulpturen oder wenn es schon Mainstream sein muss, vielleicht drei schräge, weisse Stoffbahnen gesponsort von Adidas? Und bei den Gästen weisse Jockstraps oder weisse Bodypaintings. Sonst nichts ausser UV-Licht, damit das wenige Weiss so richtig krass leuchtet.

Am liebsten wär ich ja nur in weissen Socken und weisser Punkmähne hingegangen und hätte mir mit Tipp-Ex drei weisse Streifen auf den Schwanz gemalt. Doch leider rostet meine mechanische Schreibmaschine seit 30 Jahren vor sich hin, und das Tipp-Ex* in der Schreibtischschublade ist inzwischen eingetrocknet. (Anm. d. Red.: gebräuchliche weisse Korrekturfarbe, bevor es die Delete-Taste am PC gab).

Zu den Shows. Als mir die Angels vor Monaten die Presseinfo mit dem grünweissen Splash-Flyer schickten, träumte ich schon von einem Pool aus Milch (oder Sperma?), in dem man so richtig rumsauen könnte. Es war mir schon klar, dass sowas an einer Mainstreamparty nicht möglich ist. Aber der Splash, der irgendwann auf der Bühne statt fand, war so klein, dass ihn kaum jemand mitbekommen hat. Ich sah nur nach einer Show einen Wasserfleck und dachte - Mist, da wurde einer angepisst, und ich war nicht dabei. Ich habe rumgefagt, was vorher abging, aber keiner der Befragten hatte den Splash gesehen.

Was macht man, wenn es eine (womöglich noch teure) Show gibt, die kaum einer sieht? Höhere Bühne? Mehr Licht auf die Show? Weniger Licht im Saal? Laserkegel mit Strobospot? Laufsteg hinaus in die Tanzfläche? Gogo-Boys mit nackten Schwänzen? Die sieht zumindest der Blick immer! Oder vielleicht doch gar keine Bühnenshow und stattdessen einfach einen 10'000-Liter-Warmmilchwerfer ins Publikum, damit alle richtig geil nass werden, sich gegenseitig die Klamotten vom Leib reissen und...

...ja ja, ich weiss, das ist schon wieder nicht Mainstream, und ich bin ein versautes, schwanzfixiertes Party-Kid in einem viel zu braven Land. Aber 'I am halt what I am'. Bitte nehmt mir meine Zeilen nicht übel, ich find' eure Partys ja eigentlich ganz gut! :-)

15.05.2015

BjoernSunshine

Leckere PlayerZ - come as you are ?!

Da sitz ich mal wieder nackt vor dem PC, click mich durch die E-Mails und lese das hier:
PlayerZ presents XLSIOR Mykonos... Come as you are or dress in sportswear...
Dazu ein superheisses Foto mit einem Body in Speedos und einem ... as naked as I am...

Jetzt sag mir einer, ob ich da wie immer was falsch verstanden hab, oder ob ich am 30.5. wirklich so nackt wie ich bin in den Escherwyss-Club kommen soll?

(es wär ja saugeil, wenn man endlich mal einen Zürcher Gay-Veranstalter beim Wort nehmen dürfte, und die Partys mit den geilsten Flyern auch die geilsten Gäste hätten)

04.05.2015

jannek

Inside, nur viele waren Outside

Ja, da hatten wir doch mal ein langes Wochenende, draussen war es nur am regnen und... Eigentlich sind das doch gute Voraussetzungen, um mal wieder richtig ausgelassen bis in den frühen Mittag durchzufeiern. Auch war die Agenda am Wochenende entsprechend bestückt, denn der Stairs Club hatte zu "Inside" bzw. einer neuen Partyreihe geladen. Die Werbung klang gut, nachtragend soll man nicht sein und deswegen dachte ich mir so, "geh' da mal hin". Endlich rockt es in Zürich mal wieder.

Gesagt getan. Im strömenden Regen machte ich mich recht zeitig nach Altstetten auf, da ich wenig Lust hatte, draussen in der Schlage oder sonst wo anzustehen. Aber das brauchte ich "leider" nicht. Ich kam unten an der Kasse sofort zum Zuge und auch oben ging es an der Garderobe blitzschnell. Dies sollte ein weniger gutes Omen sein, denn... Wo waren die Heerscharen von Junxx? Um 0:45h war der Club weniger als halb gefüllt. Da hatte es der DJ nicht leicht, den ansonsten sympathischen, sexy und teilweise halbnackigen Gästen einzuheizen. "Okay" dachte ich mir, das wird noch, denn es sollte ja noch bis in den Morgen gehen und die noch nicht angekommenen Junxx schlafen vor... Aber nix da... Gefühlt leerer wurde es noch, als der Nebenraum bzw. die Cruising Area geöffnet wurde... So dümpelte eine wirklich gut gemeinte Party dahin, die gefühlte Enge zwischen schwitzenden und gut riechenden Junxx blieb leider aus. Da war es ein schwacher Trost, dass der Barkeeper dich vorzüglich bedienen konnte, da er bei der tiefen Auslastung bereits wusste bzw. vorab sehen konnte, wann dein Bier leer ist. Eigentlich wollte ich bis zum Schluss bleiben, aber als die Anzahl Gäste drohte, gerade noch in den tiefen zweistelligen Bereich abzusinken, bin ich gegen 6:30h etwas wehmütig nach hause gegangen.

Nun ja, nun heule ich mich hier auch über sogenannte Luxusprobleme aus und beklage mich, dass die Junxx heutzutage lieber zuhause bleiben und am Handy bzw. PC die Online-Zahlen in Gayromeo beobachten, um abzuleiten, ob was in der Stadt los ist und wenn ja, sich dann doch lieber auf dem heimischen Sofa "spezielle" YouTube Videos ansehen. Nun ja, Clubbing ist in der zweiten Dekade des 21. Jahrhundert tatsächlich out. Mal sehen, wann ich das lernen werde bzw. mich daran gewöhnen muss, dass ich mehr und mehr zum Dino mutiere. Sicherlich nie... Auf eine Renaissance der 90er? Keine Ahnung... Da sind wir wieder beim Stairs Club: Ich hoffe ihr haltet ein paar Abende durch. Vielleicht raffen die Junxx in und um Zürich sich doch noch auf, so dass die Partyreihe eine Zukunft hat und dem Nachtleben der grössten Stadt der Schweiz etwas mehr Leben eingehaucht wird... Zu wünschen wäre es... nicht nur für die Veranstalter, sondern auch für das Zielpublikum bzw. die sogenannte "Szene"...

27.04.2015

BjoernSunshine

Gaysport Zürich Nackt Ölringen

Letzten Freitag veranstaltete der Ringerpoint von Gaysport Zürich in Örlikon ein Ölringen. Und ich war mit dabei. Ich muss gestehen, als friedliebender Büromensch fehlt mir bei Kampfsportarten jegliche Erfahrung. Das letzte Mal, dass ich mich mit irgendjemandem geprügelt hatte, war irgendwann im Kindergarten.

Die Ringerarena liegt in einem Keller in Zürich Örlikon. Der Boden wird mit Matten ausgelegt, darüber kommt eine dicke Gummifolie und nochmal eine dünne Wegwerffolie für die Sauerei. Sieben Gays sind gekommen. Fast alle Alters- und Gewichtsklassen und auch ein ganz heisses Teil in Schwarz. Zuerst gibt es ein Aufwärmtraining. Dann ziehen sich alle nackt aus und schmieren sich gegenseitig mit Olivenöl ein.

Die Ringkämpfe starten nacheinander, bis jeder einmal gegen jeden angetreten ist. Jeweils drei Minuten lang versucht man mit allen Kräften, seinen Gegner auf den Rücken zu legen, und weil alles flutscht, ist das ganz und gar nicht einfach. Selbst erfahrene Ringer haben im Öl kaum mehr Chancen als Anfänger, weil viele Tricks und Griffe am glitschigen Körper des Gegners schlicht nicht funktionieren.

Das Gefühl, im Öl übereinander zu flutschen und die starken Muskeln und die heisse Haut des nackten Gegners zu spüren ist auf jeden Fall supergeil. Trotzdem fordern drei Minuten Ringkampf so viel Kraft, dass man keine Energie übrig hat, um nebenbei einen Ständer zu kriegen. Zwischen den Kämpfen dann schon eher, denn wenn zwei nackte Jungs auf der Matte im Öl glänzen, ist das schon ein heisser Anblick!

Die zweite Runde war dann eher zum Spass gedacht. Mit weniger strengen Regeln einfach nochmal nackt aufeinander herumflutschen und das Gefühl im Öl geniessen.

Leider gibt es keine Bilder aus Örlikon, denn niemand wollte mit öligen Fingern seine Kamera versauen. Aber ein Riesenspass war's auf jeden Fall!

25.04.2015

BjoernSunshine

Kjell vs Electroboy über Zürich

Wenn Florian Burkhardt alias Electroboy aus dem schönen Berlin über die schönste Zeit der Zürcher Szene herzieht, das traurige Ende der letzten, richtigen Gaypartys begrüsst und schreibt, die hermetische Schwulenwelt hat einen wohlverdienten Ausgang in eine tolerantere Allgemeinwelt gefunden, dann muss ich dagegen halten.

Elektroboy legte seinen Fokus auf seine Musik und fand es unnötig und gesellschaftlich überholt, dass Schwule wie z.B. an den Shaft-Männer-Partys 'no dick - no entry' unter ihresgleichen feierten. Ich kann sein Statement durchaus nachvollziehen. Erstens kommt der Veranstalter oder DJ an seiner eigenen Party sowieso nie in den Genuss von Sex und Köperkontakten, weil er die ganze Zeit unberührbar auf seiner Kanzel thront bzw. im Backstage-Bereich herumhängt. Und zweitens käme es an einer idealen Party tatsächlich nicht auf das Geschlecht der Gäste an, weil alle unabhängig jeglicher sexueller Präferenz, Geilheit, Druffheit oder Kuschligkeit miteinander feiern könnten.

Der Haken ist nur: die ideale Party existiert in Zürich nicht. Oder nicht mehr. Damals im alten Laby und Labitzke existierte sie annähernd. In diesen Clubs konnte man nebeneinander Musik geniessen, tanzen, kuscheln, ficken und diskutieren, ohne dass sich jemand über den anderen aufgeregt hätte, weil der andere z.B. halt gerade lieber an etwas lutschen, statt über etwas quatschen wollte. Die Stimmung im alten Laby war sehr tolerant, nicht zuletzt deshalb, weil die Mehrheit der Gäste auf Ecstasy war und nicht besoffen und auf Koks wie in anderen Clubs.

Ein paar Frauen in unseren Schwulenclubs störten uns nie. Es begann erst dann zu stören, als man auf der Tanzfläche statt an heisse, nackte Männerbodys zu klatschen, fast nur noch Handtäschchen um die Ohren bekam, und einem permanent irgendwelche Tussen in Stöckelschuhen auf die Füsse traten, bevor sie sich in ihren durchschwitzten Synthetikblusen, begleitet von einer Parfümwolke Giftklasse 3, an einen dran warfen und geliebt werden wollten.

Noch schlimmer wurde es, als die Tussen anfingen, ihre Hetenmachos mitzubringen, die bei jeder zufälligen Berührung betonen mussten, dass sie nicht schwul seien und dass man doch bitte beim Tanzen Abstand halten solle.

Den Höhepunkt der Heteroisierung der Schwulenpartys erreichte Zürich, als Laby, Labitzke, T&M und 696 alle schliessen mussten und die verbleibenden Veranstalter sich in den Kopf gesetzt hatten, dass man nur noch dann einen Saal füllen könne, wenn man es allen recht macht. Alles rechtmachen bei gemischten Partys mit hohem Zürcher SpiesserInnenanteil bedeutet, alle Erotik zu vierbieten. Keine nackten Schwänze, kein Darkroom, und wenn du nur schon beim Tanzen die Hose etwas runterhängen lässt oder auf dem Chilloutsofa deine Hand auf die Hose deines Freundes legt, kommt gleich die Security angerannt und droht dir mit dem Rausschmiss, weil schwul sein an einer Zürcher Schwulenparty aus Rücksicht auf die Heteros verboten ist.

Lieber Electroboy, ich habe nicht das geringste Problem, mit guten Frauen zusammen Party zu feiern, solange mir diese Frauen nicht vorschreiben, wie verklemmt ich leben und was ich zum Feiern anziehen soll. Wenn ich in Berlin bin, liebe ich gemischte Clubs wie Berghain oder KitKat, und ich fühle mich sogar noch in der Panoramabar wohl, wenn ich als einziger nackt rumtanze, und alle Heten um mich herum Wollmützen tragen. In Berlin geht das, weil die Heten tolerant sind. In Zürich geht es nicht, weil jeder an jedem herummotzt, und die Heten glauben, der schwule Ruf nach gleichen Rechten beinhalte den Wunsch nach Übernahme des verklemmten heterosexuellen Lebensstils.

Einig bin ich mit Electroboy, dass ich eine Ghettoisierung ablehne. Ich würde am liebsten unsere Partys mitten im Stadtpark feiern und alle Menschen dazu einladen zu unserer Musik zu tanzen, zu kuscheln und zu vögeln. Aber leider haben die Heten den Sinn für Freiheit verloren und die Sexualität verteufelt, so dass eine homoerotische, freiheitliche Party nur noch hinter verschlossenen Türen möglich ist.

Ich bin kein DJ und habe das Privileg, meine Partys auf der Tanzfläche feiern zu können. Und ich liebe es, während dem Tanzen von schweissnassen, (halb)nackten Männern berührt zu werden, ohne mich für meinen Ständer oder eventuell sogar herausspritzendes Sperma rechtfertigen zu müssen.

Das ist der Grund, warum ich noch immer "richtige" homoerotische Schwulenpartys liebe und ganz und gar nicht für überholt halte.



Electroboy: «No dick, no entry»: Was nervt einen schwulen Partyveranstalter am meisten? Schwule!

Blick meldet Skandal: Tänzer onanieren an Gayparty

24.03.2015

BjoernSunshine

Blick meldet Skandal: Tänzer onanieren an Gayparty

Ein Aufschrei in der Boulevard-Presse: "Tänzer onanieren im Zürcher Club Komplex".

Ein schockierter Partygast erzählt: "Sie waren nackt und hatten einen Ständer. Dann haben sie sich vor allen befriedigt" ... "Das Publikum hat sogar noch applaudiert. Das fand ich total daneben" ... "Das zieht die Szene in den Dreck".

Der Blick zelebriert den Skandal und spielt Moralapostel. Gleich rechts neben dem Artikel die Werbung für "Sexdates in Ihrer Nähe". Die Leserkommentare wie immer unterste Schublade sexuell frustrierter Wutbürger.

"APHRODITE" WAR EINE SCHWULENPARTY! - KAPIERT?

Vor 10 Jahren noch war schwuler Sex an jeder Schwulenparty allgegenwärtig. Und niemandem wäre es je in den Sinn gekommen, sich darüber beim Blick zu beschweren. Der Blick schreibt, die Party hätte im Komplex 457 stattgefunden, dabei war sie gar nicht in der grossen Halle sondern im Kellerclub. Bis vor zwei Jahren hiess der Komplex Klub noch "Dollhouse" und war ein Hetero-Erotik-Schuppen wo nackte Frauen an Stangen tanzten. Nackte Frauen sind für den Blick natürlich in Ordnung. Aber wenn Schwule heute mal ihren Spass haben wollen, zieht der Blick sofort als Hüter der Moral in den Kreuzzug, um mit der sexuellen Verklemmtheit seiner Leser so richtig pervers Kasse zu machen.

Meiner Meinung nach wäre es höchste Zeit, dass die Gays damit aufhören sollten, den Heteros in den Arsch zu kriechen. Wir sollten wieder Partys machen, wo nur richtige Gays Zutritt haben. Wem unser Stil nicht passt, findet genügend Orte, wo er sich mit anderen sexuell frustrierten Heten Blick-Moral-konform vollaufen lassen kann.

Wir waren Samstagabend übrigens nicht im Komplex sondern im Hive an der Aera-Blumenparty. Pech für Aphrodite, das Datum mit diesem Traditionsanlass zu teilen. Ansonsten hätten wir gerne mit onaniert.

Quelle: Blick

16.03.2015

BjoernSunshine

Free To Love Neon Party

Schon um 23:15 kamen wir an der Alten Kaserne an. Das heisst an der über 50m langen Eingangsschlange, die quälend langsam vorwärts ging. Die meisten sahen aus wie 16 und mussten dem Türsteher die ID zeigen. Bei uns reichte ein Blick. Und dazu ein strenger Kommentar: "Heute aber nichts ausziehen, das ist keine Gay-Only-Party!"

Ja ja, Mamma!
Ich hatte ein wirklich heisses, selbstgenähtes Neon-Outfit mit neongelben Armbändern und passendem Lendenschurz dabei. In den USA würde man mir Dollarnoten ins Höschen stecken - hier muss ich mir noch blöde Sprüche gefallen lassen. Der Zürcher Prüderie zuliebe liess ich also den Lendenschurz an der Garderobe und behielt brav (und etwas murrend) die Jeans an. 10 Minuten später stand ich dann vor dem Pissoir, während mir ein halbes Dutzend junge Girls, die ganz und gar nicht prüde einfach im Männerklo standen, ungeniert beim Pinkeln auf den Pimmel guckten.

Die Tanzfläche war von Anfang an voll, und DJ Ronny Golding aus Köln legte richtig guten Sound auf: happy aber kein Tralala! Wie vermutet war ich im ganzen Club der einzige ohne T-Shirt. Und obwohl Neonfarben schon das letzte Jahr in Mode und überall erhältlich waren, hatten kaum mehr als eine Handvoll Gäste Ihr Outfit dem Partythema angepasst. Zürcher Passivität und Konsumhaltung eben, wie schon an der Angels Kitschparty. Dabei wäre eine Party im UV-Licht doch eine Supergelegenheit für Neon-Bodypaintings, doch niemand traute sich oder kam auf die Idee. Immerhin gab's am Eingang gratis Neonleuchtstäbchen und so kam doch noch etwas vom Thema im Publikum rüber.

Das gemischte Publikum mit grossem Lesbenanteil war voll gut drauf und machte Stimmung. Für unseren Geschmack nur halt ein wenig zu zugeknöpft. Irgendwann hatten dann doch noch drei, vier Jungs der ü30-Generation ihr T-Shirt ausgezogen und als DJ Bobby Bella richtig treibenden, harten Progressive auflegte, fasste ich trotz Veto meines Freundes ("tu das nicht - du weisst doch, dass die in der Kaserne mega prüde sind") meinen ganzen Mut und Leichtsinn zusammen, um die Jeans an der Garderobe abzugeben und doch noch im kompletten sexy Neonoutfit anzutanzen. Statt der erwarteten Rüffel von der Security, die mich netterweise tanzen liessen, erntete ich jede Menge Komplimente junger Partygirls, und einige waren ganz interessiert zu ertasten, was da wohl drunter baumelte...

Ich weiss, "Free to Love" hat gemäss Veranstalter nichts mit "freier Liebe" zu tun, bzw. nur mit platonischer Liebe und nichts mit Sex. Dass schwule Erotik an den Gaypartys der Jungen nicht mehr vorkommt, liegt weniger daran, dass die Jungs von heute von Natur aus prüder wären, als daran, dass ihre primäre Informationsquelle Facebook alles Erotische verteufelt und von ihnen fernhält. Als ich mit ü18 an meine erste Gayparty kam, gab es keine Partywerbung im Internet. Ich kam auf Grund geiler Erzählungen in den Club, sah nackte Jungs und wurde selber geil. Die Werbung machte nicht Facebook sondern mein eigenes Hormonsystem. Und dieses kennt nun mal keine Zensur.

Free to Love ist eine nette Party mit echt guten DJs. Angenehmer und unverkrampfter als viele Hetenpartys aber auch nicht richtig schwul und schon um 5 zu Ende, bevor die erste S-Bahn fährt. Es fehlen halt die "bösen Buben" bzw. das Steak im Fitnessteller. Ich will den Vegetarieren nicht den Salat sauer machen. Esst, was euch schmeckt! Salat ist lecker. Aber irgendwann brauche ich Proteinjunkie einfach doch mein saftiges Steak, und es wurmt mich, dass ich fürs Fleisch heutzutage immer das Restaurant verlassen und zuerst nach Hause fahren muss.

24.02.2015

BjoernSunshine

Stairs-Club mit neuem Gay-Event

Fast 3 Jahre ist es her, als im Stairs-Club oben-ohne-tanzen verboten wurde. Der schwule Besitzer Johann Sollberger stiess damals die Zürcher Gay-Partyszene vor den Kopf und machte seinen Club für freiheitsliebende Schwule zum roten Tuch. In der Folge wandelte sich das Publikum noch mehr von gayfriendly zu homophob und wir sahen uns gezwungen, das Stairs aus unserem Gay-Guide zu entfernen.

Am Zurich Pride Festival 2014 als peinlicherweise an sämtlichen Zürcher Gaypartys Sex verboten war, organisierte Johann unter dem Label "Why Not" im Blok die einzige schwule Party inklusive Darkroom. Leider sah man zu Why Not kaum Werbung, und einem unbekannten Label traute die Szene keine gute CSD-Party zu. Der Event war denn auch ein Flop.

Nun versucht es Johann wieder am Ostersamstag im eigenen Club: INSIDE für Gays&Friends. Oben ohne erlaubt und erwünscht, inklusive Cruising Area und Welcome Shot. John Dixon, Vasco und Bobby Bella sind ein tolles Line-Up. Die Frage ist nur: Wie nachtragend ist die Zürcher Szene? Wird man das schwule Comeback des Stairs akzeptieren? Und kann in diesem Club trotz homophobem Image und homophoben Stammgästen wieder eine relaxte schwule Atmosphäre entstehen?

Eurer Feedback vor und nach der Party ist willkommen!

Umfrage: Der Stairs-Club macht wieder Partys für Gays. Wirst du hingehen?

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