ZÜRIGAY SZENE

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coverboy

25.04.2015

BjoernSunshine

Kjell vs Electroboy über Zürich

Wenn Florian Burkhardt alias Electroboy aus dem schönen Berlin über die schönste Zeit der Zürcher Szene herzieht, das traurige Ende der letzten, richtigen Gaypartys begrüsst und schreibt, die hermetische Schwulenwelt hat einen wohlverdienten Ausgang in eine tolerantere Allgemeinwelt gefunden, dann muss ich dagegen halten.

Elektroboy legte seinen Fokus auf seine Musik und fand es unnötig und gesellschaftlich überholt, dass Schwule wie z.B. an den Shaft-Männer-Partys 'no dick - no entry' unter ihresgleichen feierten. Ich kann sein Statement durchaus nachvollziehen. Erstens kommt der Veranstalter oder DJ an seiner eigenen Party sowieso nie in den Genuss von Sex und Köperkontakten, weil er die ganze Zeit unberührbar auf seiner Kanzel thront bzw. im Backstage-Bereich herumhängt. Und zweitens käme es an einer idealen Party tatsächlich nicht auf das Geschlecht der Gäste an, weil alle unabhängig jeglicher sexueller Präferenz, Geilheit, Druffheit oder Kuschligkeit miteinander feiern könnten.

Der Haken ist nur: die ideale Party existiert in Zürich nicht. Oder nicht mehr. Damals im alten Laby und Labitzke existierte sie annähernd. In diesen Clubs konnte man nebeneinander Musik geniessen, tanzen, kuscheln, ficken und diskutieren, ohne dass sich jemand über den anderen aufgeregt hätte, weil der andere z.B. halt gerade lieber an etwas lutschen, statt über etwas quatschen wollte. Die Stimmung im alten Laby war sehr tolerant, nicht zuletzt deshalb, weil die Mehrheit der Gäste auf Ecstasy war und nicht besoffen und auf Koks wie in anderen Clubs.

Ein paar Frauen in unseren Schwulenclubs störten uns nie. Es begann erst dann zu stören, als man auf der Tanzfläche statt an heisse, nackte Männerbodys zu klatschen, fast nur noch Handtäschchen um die Ohren bekam, und einem permanent irgendwelche Tussen in Stöckelschuhen auf die Füsse traten, bevor sie sich in ihren durchschwitzten Synthetikblusen, begleitet von einer Parfümwolke Giftklasse 3, an einen dran warfen und geliebt werden wollten.

Noch schlimmer wurde es, als die Tussen anfingen, ihre Hetenmachos mitzubringen, die bei jeder zufälligen Berührung betonen mussten, dass sie nicht schwul seien und dass man doch bitte beim Tanzen Abstand halten solle.

Den Höhepunkt der Heteroisierung der Schwulenpartys erreichte Zürich, als Laby, Labitzke, T&M und 696 alle schliessen mussten und die verbleibenden Veranstalter sich in den Kopf gesetzt hatten, dass man nur noch dann einen Saal füllen könne, wenn man es allen recht macht. Alles rechtmachen bei gemischten Partys mit hohem Zürcher SpiesserInnenanteil bedeutet, alle Erotik zu vierbieten. Keine nackten Schwänze, kein Darkroom, und wenn du nur schon beim Tanzen die Hose etwas runterhängen lässt oder auf dem Chilloutsofa deine Hand auf die Hose deines Freundes legt, kommt gleich die Security angerannt und droht dir mit dem Rausschmiss, weil schwul sein an einer Zürcher Schwulenparty aus Rücksicht auf die Heteros verboten ist.

Lieber Electroboy, ich habe nicht das geringste Problem, mit guten Frauen zusammen Party zu feiern, solange mir diese Frauen nicht vorschreiben, wie verklemmt ich leben und was ich zum Feiern anziehen soll. Wenn ich in Berlin bin, liebe ich gemischte Clubs wie Berghain oder KitKat, und ich fühle mich sogar noch in der Panoramabar wohl, wenn ich als einziger nackt rumtanze, und alle Heten um mich herum Wollmützen tragen. In Berlin geht das, weil die Heten tolerant sind. In Zürich geht es nicht, weil jeder an jedem herummotzt, und die Heten glauben, der schwule Ruf nach gleichen Rechten beinhalte den Wunsch nach Übernahme des verklemmten heterosexuellen Lebensstils.

Einig bin ich mit Electroboy, dass ich eine Ghettoisierung ablehne. Ich würde am liebsten unsere Partys mitten im Stadtpark feiern und alle Menschen dazu einladen zu unserer Musik zu tanzen, zu kuscheln und zu vögeln. Aber leider haben die Heten den Sinn für Freiheit verloren und die Sexualität verteufelt, so dass eine homoerotische, freiheitliche Party nur noch hinter verschlossenen Türen möglich ist.

Ich bin kein DJ und habe das Privileg, meine Partys auf der Tanzfläche feiern zu können. Und ich liebe es, während dem Tanzen von schweissnassen, (halb)nackten Männern berührt zu werden, ohne mich für meinen Ständer oder eventuell sogar herausspritzendes Sperma rechtfertigen zu müssen.

Das ist der Grund, warum ich noch immer "richtige" homoerotische Schwulenpartys liebe und ganz und gar nicht für überholt halte.



Electroboy: «No dick, no entry»: Was nervt einen schwulen Partyveranstalter am meisten? Schwule!

Blick meldet Skandal: Tänzer onanieren an Gayparty

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BjoernSunshine
 Es geht in diesem Artikel nicht um die Grösse der Szene sondern um Toleranz. Tolerante Partys könnten auch in jeder Kleinstadt stattfinden. Voraussetzung wäre nur, dass Menschen (insbesondere Heterofrauen) anderen nicht ihre eigene Moral aufzwingen müssen.9 years ago
ahmed999
 Damit will ich keineswegs die seit einigen Jahren herrschende Prüderie-Welle verteidigen, sondern nur den Realitäten Rechnung tragen.9 years ago
ahmed999
 Auch wenn man Zürich grosszügig inklusive äussere Vororte mit 900'000 veraynschlagt, ist Berlin gut 10 x grösser. Stuttgart, nicht gerade eine brausende Grosssrtadt, iist ja klar grösser und trotzdem nicht viel lebendiger9 years ago

 

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