BjoernSunshine
1. Mai: Wer sind denn nun die bösen Jungs?
Und wiedermal endete der 1. Mai in sinnlosen Strassenschlachten. Die Zürcher Stadt- und Kantonspolizei nahm 280 Personen fest. Wir verbrachten den Abend beim PinkApple-Filmfestival.
Könnte es da nicht langsam auch Polizeivorsteherin Esther Maurer und ihren Männern aufgehen, welches in Zürich die guten und welches die bösen Jungs sind? Wäre es nicht langsam an der Zeit, die friedliche Szene wieder in Frieden feiern zu lassen und sich denen zuwenden, die keine politischen Hintergründe, sondern nur Gewalt und Zerstörung im Sinn haben?
Im Zürcher Kreis 4 fliegen Steine und Molotov-Cocktails. Menschen werden verletzt und Sachen beschädigt.
Auf subventionierten Stadtbühnen treten Leute auf, die Gewalt verherrlichen und das Gangster-Dasein zum Vorbild der Jugend machen.
Und irgendwo in Zürich West, wo es eigentlich niemanden stören sollte, wollen ein paar Jungs nur miteinander tanzen, schwule Erotik geniessen und vielleicht noch etwas ficken.
Sind wir wirklich die bösen Buben oder könnte es vielleicht an der Zeit sein, die Prioritäten der Polizeiarbeit etwas zu überdenken? Vielleicht war ja doch die Technobewegung mit ihren Happypillen die beste Jugendbewegung, die Zürich je hatte. Vielleicht waren doch die Gayparties, an denen zwar einigen Gefühlen chemisch nachgeholfen wurde, wo man aber auch Toleranz und Respekt lernen konnte, die besseren Orte, als diejenigen, an denen man unter Nachhilfe von Alkohol primär Machoallüren und Faustrecht lernt...
Der 1. Mai ist traditionell der Tag für revolutionäre Forderungen. Also hier kommt meine:
"Schickt einmal im Jahr die Kinder zu ihren Omas aufs Land. Kippt alle beschlagnahmten Ecstasybestände ins Trinkwasser. Streicht sämtliche Sitte-und-Ordnung-Paragraphen aus den Gesetzbüchern, und lasst die Menschen solange kreuz und quer durch die Stadt vögeln, bis sich alle glücklich in den Armen liegen!"