ZÜRIGAY SZENE

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coverboy

25.03.2012

BjoernSunshine

Aera Blumenparty vs Hive - 10:0 fürs Aera

Der Club Aera ist eine Legende der Zürcher Gaypartyszene und war vor 10 Jahren vielleicht sogar der beste Undergroundclub der Welt. Hauptgrund dafür war Willy Bühlmann, der mit Herzblut und Fantasie Partys kreierte, die heute noch zu meinen schönsten Erinnerungen zählen (Partyberichte siehe Backflash). Willy stellte sich nie in den Vordergrund, sondern er diente selbstlos einem Traum und seinen Gästen - und das, liebe Leser, ist wahre Grösse.

Das alte Aera ist Geschichte, aber jedes Jahr zum Frühlingsanfang lässt Willy das Aera auferstehen. Nur für eine Nacht, mit der legendären Blumenparty, die einen ganzen Club in ein Meer aus duftenden, echten Blumen verwandelt. Leider ist diese Legende nun in einem Club gelandet, der ihrer nicht würdig ist.

Das Hive ist ein Undergroundclub in einem langen Keller. Etwas siffig, aber das hat uns Gays ja noch nie gestört. Das Lokal könnte sogar ganz gut sein, wäre da nicht die unglaubliche Arroganz des Securitypersonals, die allen Zauber der liebevoll gestalteten Deko kaputt macht.

Der Ober-Rausschmeisser hat ein Gesicht, das man nie vergisst. Kunstvoll tätowiert bis auf den letzten Quadratzentimeter, und mit strahlenden grünen Augen. Doch auch wenn man sich noch so viele Nadeln ins Hirn stechen lässt - sein beschränktes Weltbild erweitert man dadurch nicht. Und so geniesst der vielleicht 20-jährige, vielfotografierte Schönling, der damals, als als wir im legendären Aera die geilsten Partys feierten, noch in die Windeln schiss (ich zitiere seine eigenen Worte), seinen Posten als kleiner Herrscher über sein Eisengitter und fühlt sich dabei wohl wie ein Gott, nur noch viel höher.

Warum ich für solche Leute überhaupt meinen Blog verschwende, fragt ihr euch vielleicht. Nun ja - der arrogante Hetenbock hat mich doch tatsächlich aus dem Club geschmissen. Und zwar wegen nichts geringerem als einem nackten Schwanz an einer Schwulenparty.

Da bin ich nun 40, habe schon den geilsten Sex auf den besten schwulen Dancefloors der Welt erlebt, darf die grossartigsten Künstler der Szene zu meinen Freunden zählen, und und muss mir in Zürich von selbstherrlichen Grünschnäblen mit einem Horizont wie einer Kaffeetasse vorschreiben lassen, wie ich mich an einer Schwulenparty benehmen soll?!

Hatten wir das Thema nicht schon mal? Richtig: 2007-2009 als die damalige Polizeivorsteherin Esther Maurer in Zürcher Schwulenclubs die Darkrooms schliessen liess, und man uns auch nach der Aufhebung des Gesetzes noch so oft wegen homosexuellen Verhaltens im Laby verwarnte, bis Fredy, Colin und ich an einem Wochenende den Club selber mieteten, um Zürich zu beweisen, dass Freiheit wieder möglich ist. (Bastard Party im Lotusclub). Die Security im Lotus hatte damals zwar idiotische Anweisungen, aber sie behandelte mich dennoch immer mit Höflichkeit und Respekt.

Im Hive ist Respekt ein Fremdwort. Man will Schwulen zwar das Geld abzocken, weil die Aera-Blumenparty einen Umsatz kreiert, von dem das Hive wohl sonst nur träumen kann, aber hinter der schönen tätowierten Fassade ihres Aushängeschilds und weiterer Angestellter, glüht blanke Homophobie und wahrscheinlich auch grosser Neid auf Menschen, die Emotionen erleben dürfen, die ein kleiner Absperrgitterkönig mit nichts als Regeln im Kopf selber nie erreichen wird.

Mich wird diese Geschichte nicht weiter belasten, und ich hielt es auch nicht für nötig, dem Hive-Personal zu sagen, wer ich bin. Sollen diese engstirnigen Heten doch mit ihrem beschränkten Weltbild glücklich werden. Nur für Willy und das Aera tut es mir leid. Denn seine Blumenparty hätte weiss Gott ein Lokal verdient, das ihren legendären Geist aus Freiheit, Toleranz und Respekt weiter leben lässt. Denn dann ständen die Blumen wieder für Liebe und nicht nur für Dekor.

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BjoernSunshine
 Nacktheit ist natürlich. Aber Sex auch! Im alten Aera konnte man auch mit einem Ständer quer durch den Club laufen und mitten auf der Tanzfläche wixen ohne dass dies irgend jemand als Belästigung empfunden hätte. Warum auch? Es ist doch schön, wenn man zusehen kann, wie jemand seinen Körper geniesst und seine Begeisterung mit andern teilt, statt sich auf dem Klo einzuschliessen. Wir Gays waren in dieser Beziehung schon viel weiter als die breite Gesellschaft und konnten an den alten Partys immer zivilisiert miteinander umgehen, selbst wenn wir geil oder mitten beim Sex waren. Aber je mehr sich die Schwulenszene gegenüber der Gesellschaft öffnet, umso mehr kommt deren Doppelmoral auf uns zurück.12 years ago
Naturist
 Ich gehe zwar nie in solche Clubs, weil mir die Musik zu laut ist, aber ich finde es sehr schade, wenn Nacktheit allein der Grund für einen Clubverweis darstellt. Wir Schwulen mussten lange für Toleranz kämpfen, obwohl unsere Neigung nur natürlich ist. Genauso verhält es sich mit der Nacktheit. Jeder Mensch wurde nackt geboren und es ist nichts als natürlich, sich ohne Kleider zu bewegen. Das hat nichts mit Sex zu tun und es gibt keinen Grund, sich durch die Nacktheit eines Menschen provoziert zu fühlen und diesen zu behandeln, als ob er jemandem ein Leid angetan hätte.12 years ago
theGreenCrescent
 "Security"- Leute sind von Beruf (und Berufung) wegen grundsätzlich restriktiv eingestellt. Jeder Security-Mann ist eben in seinem tiefen Innersten ein Möchtegern-Tschugger. Aehnliches gilt übrigens für Begräbnisse. Meine Mutter verlangte von mir, ich hätte dafür zu sorgen dass niemand an ihrer Beerdigung schwarz trage. Um dies durchzusetzen habe ich dies sowohl bei der Todesanzeige als auch bei den Einladungen klipp und klar kommuniziert. Mit Erfolg übrigens. Wenn so eine Party wie beschrieben steigt, ist für mich schon klar dass selbst ein nackter Oberkörper am Limit ist.

Metropolen ? Was für welche ? Mailand, Rom, Lyon, Marseille, Barcelona, Lissabon, Athen, Istanbul, Beirut, Tel Aviv, Cairo, Tunis, Casablanca ? Oder eben doch nur jene Orte die schon vor 50 Jahren leidlich liberal waren ?12 years ago
BjoernSunshine
 Heute hat mich Willi, der Organisator der Blumenparty angerufen. Er sagte, man habe extra vor Partybeginn mit dem Chef der Hive-Security besprochen, was toleriert werde und was nicht. Nackt tanzen sei gemäss Absprache erlaubt gewesen. Nur offenbar hat wiedermal die Kommunikation versagt und dann wird man für etwas aus dem Club geworfen, das nicht mal gegen die Vorschriften war...
Ist es nicht bescheuert, dass gerade die Leute, die sich "Security" nennen und die eigentlich uns Gäste vor Gewalttätern beschützen sollten, selbst immer wieder Ärger und Gewalt an Partys bringen? Ohne Security wären Gaypartys wesentlich relaxter.12 years ago
theGreenCrescent
 Nun, eine "Schwulenparty" in einem Hetero-Club mit Hetero-Beteiligung ist eben eigentlich eine Hetero-Party mit Schwulen-Tolerierung. Die immer noch anhaltende Prüderie-Welle wo ein nackter Oberkörper selbst an der See-Promenade offensichtlich Aufsehen erregt, ist einfach unmöglich. Zum Glück haben zwei drei couragierte Bademeister realisiert dass diese knielangen "Shorts" unhygienisch sind und treten dementsprechend wenigstens für normale Badehosen oder wirklich kurze Shorts ein. "Security"-Leute auf der anderen Seite sind eben zu grossem Teil geistig eher einfache Leute welche durch ihre Funktion unter Grössenwahn leiden und sich als Herrscher ihrer Domäne fühlen. Das ist dann schon eher ein psychiatrisches Problem12 years ago
Acidfresh
 Finde es auch sehr schade, dass Toleranz für die Hive Security ein Fremdwort zu sein scheint. Dabei war dies genau das, was das AERA ausgemacht hat. Ob aufgetakelt, nackt oder Fetish - alles war okay.
Ausserdem finde ich einen Rausschmiss deswegen völlig unverhältnismässig. Wenn dies denn der Hive Policy widerspricht, wäre erstmal ein Hinweis darauf angebracht gewesen und nicht gleich ein Rausschmiss.12 years ago
Andrin
 Der Türsteher ist übrigens Dario Tozzi, von sich selber behauptet er in einem Interview im Tagesanzeiger:

Gibt es für Sie auch Menschen, die wahrhaftig sind und keine Masken tragen?
Selten, ich kenne wenige, die hundertprozentig zu sich stehen. Ich habe immer das gemacht, was ich für richtig fand, ich habe auch nicht immer auf andere Rücksicht genommen. Das war zum Teil sehr egoistisch, aber für mich der einzige Weg, mein Leben zu leben.

Gleichzeitig hat er Nulltoleranz gegenüber Schwulen die nackt sein wollen? Die sollen sich dann verleugnen, oder was? Was man für sich selber fordert, sollte man evtl. auch anderen zugestehen, oder nicht?12 years ago
Orgreen
 Ich kann gar nicht begreifen dass man des Clubs an einer Schwulenparty rausgeschmissen wird nur wenn man das Bedürfnis hat ohne Hose zu tanzen um seiner Sexualität im Rythmus der Musik freien lauf zu lassen.....12 years ago
Andrin
 Mir scheint, das mit der Super-Prüderie an den Gay-Parties ist eh nur ein (neues) Zürcher resp. Schweizer Phänomen. Jeder Partyveranstalter kann ja Regeln aufstellen, wie er will, wenn er sie auch kommuniziert und seine Security entsprechend anweist - doch in den Metropolen Europas sind schwule Tanz-Parties mit Fetisch- und Sex-Appeal kein Fremdwort. Jeder der etwas herumreist und die Szene in Berlin, Brüssel, London, Madrid, Barcelona, ... etwas kennt, kann unsere Bünzli-Prüderie-Probleme in Zürich kaum verstehen. Köln ist ein weiteres neues Beispiel, dass Party, Fetisch und Sex nicht nur getrennt existieren können - da gibt es jetzt das Kombiticket für Rudeboy und Greenkomm zusammen zu kaufen. In Zürich fehlt einfach der Mut, Parties zu veranstalten, die sich von all den üblichen 08-15 Heteroparties wirklich abheben.12 years ago
BjoernSunshine
 Du hast recht. Auf der Aera-Homepage steht kein einziger Hinweis mehr, dass das Aera mal ein Gayclub war. Also war es wohl auch keine Gayparty sondern nur ein Hetenanlass nach Heteroregeln mit überdurchschnittlich hohem Schwulenanteil.
Tja, so ist es in Zürich: Die Schwulenpartys werden hetero und die Gays sind nur noch willkommen, wenn sie ihre Homosexualität verleugnen. Dann fliege ich doch lieber nach Berlin zum Party feiern. (Ostern ist Snax im Berghain und da darf Mann noch schwul sein)12 years ago
chriszh
 uf em aera flyer isch au nüt me gstande dass es e gayparty isch. das isch typisch Züri: Alli gay clubs machet uf heti und dänn wunderet's sich wänn d'gays lieber grad is rage gönd statt ane schwuli party wo mer ned dörf schwul tue.12 years ago
partyschlampe
 da seid ihr eure oberpolitesse endlich los und dürft schon wieder nicht schwul sein an einer schwulenparty. ein jammer. zürich war früher so geil und jetzt nur noch kindergarten. es geht ja nicht drum dass man dauernd rumficken muss aber in einen club, wo man an einer gayparty nicht mal einen schwanz in die hand nehmen darf ohne dass die security ausrastet, würd ich als gay sicher nicht mehr hingehen.12 years ago
Andrin
 Leider immer wieder das gleiche Problem, wenn eine schwule Party in einem Hetero-Club mit Hetero-Security statt findet. Ein Hinweis, dass der Schwanz an dieser schwulen Veranstaltung nur in der Hose erwünscht ist, wäre halt einfach eine Club-Regel, wenn auch nicht gerade schwulenfreundlich, aber ein Rausschmiss deswegen - unglaublich. Vor allem wenn man bedenkt, dass es im Aera früher immer wieder Mal Nackttänzer hatte und das auch respektiert wurde.12 years ago

 

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