BjoernSunshine
Ist Sex an Gaypartys heute out?
Wenn Ende Juni der 696club schliesst, wird es in Zürich vorerst keine Gaypartys mehr geben, an denen man ausser Tanzen und Trinken auch noch Sex haben kann. In allen uns bekannten Zürcher Clubs und Partyreihen gilt Nacktverbot und Sexverbot.
Die Frage lautet: Ist es das, was die Zürcher Gays wollen?
Als vor 8 Jahren die Darkrooms verboten wurden, ging noch ein Aufschrei durch die Szene und wir gingen am CSD mit Transparenten auf die Strasse, auf denen zum Beispiel stand:
"Wir sind homoSEXuell nicht homoenthaltsam."
"Wir brauchen keine Super-Nanny."
"Berlin darf vögeln - Zürich nicht."
"Zürich darf kein Altersheim werden."
Das Sexverbot wurde Ende 2008 vom Obergericht aufgehoben, doch heute sind wir trotzdem wieder genau dort, wo uns die damalige Polizeivorsteherin Esther Maurer haben wollte: Bei sexfreien Tanzpartys und örtlich davon getrenntem Sex in Saunas und Cruisingclubs ohne Tanzfläche.
Schuld an der Enthaltsamkeit sind diesmal weder Polizei noch Politik, sondern nur die Gays in Zürich selbst.
Wir leben in einer Demokratie und einer freien Marktwirtschaft. Die Veranstalter machen die Partys, die die Gäste wollen. Für mich ist eine Gayparty ohne Gaysex keine richtige Gayparty, und eine Sexparty ohne Musik auch nur eine halbe Sache. Aber vielleicht bin ich auch komplett out und am Zeitgeist vorbei, und Schwule wollen heute einfach nur noch wie Heteros leben und beim Tanzen nicht an Erotik denken.
Was meinst du?