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01.09.2008

BjoernSunshine

Zürichs grosser Botellon-Skandal

Nun ist es also vorbei, das gefürchtete Massenbesäufnis, das Zürich über sich ergehen lassen musste. Auf einen Internet-Aufrufs eines 17-jährigen, der diesen nach dem riesigen Medientheater noch rechtzeitig zurückzog, um sich der Verantwortung als Organisator zu entziehen, trafen sich ein paar Tausend Teenies zur feucht-fröhlichen Party am See. Für die Zürcher Politiker, allen voran unsere Polizeivorsteherin und Volkserzieherin Esther Maurer, stellte dieser Aufruf zum Betrinken ohne Lederhosen einen Affront gegen sämtliche gesellschaftlich etablierte Trinksitten dar, den es mit allen Mitteln zu verhindern galt. Bekanntlich ist der Alkohol in unserer Gesellschaft das einzige etablierte Rauschmittel. Und das Einzige, was ein Oktoberfest von einem Botellon unterscheidet, ist dass dort die Leute in Dirndl und Lederhosen Schlager gröhlen und 15 Franken für die Mass Bier bezahlen. Das Oktoberfest gilt als Kultur, während Frau Maurer die Botellon-Besucher als "im Hirn oben krank" bezeichnet.

Natürlich ist es hirnlos, sich die Lampe zu füllen, bis man kotzen muss. Aber wenn die Gesellschaft alle weniger hirnlosen Arten der Bewusstseins-Veränderung kategorisch verteufelt, muss sie sich nicht wundern, wenn auch die Teenies nach Vorbild der Erwachsenen zur Flasche greifen. Je unmenschlicher und kalkulierter das Alltagsleben wird, umso stärker tendiert der Mensch am Feierabend zu einem Ausbruch aus der Rationalität. An diesem elementaren psychologischen Grundsatz können auch alle Erziehungsmassnahmen unserer Super-Nanny nichts ändern.

Am gleichen Wochenende wie der unbewilligte Botellon fanden auch 2 bewilligte Besäufnisse in Zürich statt: Das Niederdorffest und das Langstrassenfest. An beiden wurde getrunken und gekotzt, es gab Schlägereien und Messerstechereien, die aber im Gegensatz zum Botellon den Zeitungen nur kleine Randspalten wert waren.

Am meisten Freude bereitete der Botellon den Boulevard-Medien, die wiedermal ausgiebig über die missratene Jugend lästern könnten. Auch die 2000 Mann starke Zürcher Stadtpolizei durfte sich wieder in Szene setzen. Dank der geschickten Konzentration aller 3 Anlässe auf ein Datum wird Frau Maurer auch wieder einen Grund haben, noch mehr Polizeikräfte zu fordern, um die Spirale der Kontrolle und Kontrollverluste weiter und weiter zu steigern. Immerhin scheint sie langsam zu realisieren, dass unsere Gaypartys doch nicht das grösste Problem der gesellschaftlichen Dekadenz darstellen.

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lance_hot
 Make sex not schärbe ;)vor 16 Jahren
BjoernSunshine
 Sich mal sinnlos zu besaufen ist das eine. Eine beliebte Badi-Wiese am See mutwillig mit Scherben zu vermüllen, finde ich aber wirklich oberhirnlos! Was bringt es einem denn sexuell, eine Flasche zu zerschlagen? Gar nichts! Aber wegen solchen hirnlosen Idioten muss nachher der Seezugang tagelang gesperrt und auf Kosten der Steuerzahler geputzt werden.

Die heutige Jugend ist zu einem grossen Teil selber Schuld daran, dass ihre Freiheit den Bach runter geht und die Gesellschaft immer schärfere Gesetze erlässt.

Ich werfe den Teenies nicht vor, dass sie sich die Lampe füllen. Sowas haben wir alle mal durchgemacht, bis wir gemerkt haben, dass es bessere Unterhaltungsmöglichkeiten (z.B. Gaysex ;-) gibt. Aber dass sie nicht einmal an die Konsequenzen denken, wenn sie sich selber durch Müll und Sachbeschädigungen völlig unnötigen Ärger einhandeln, das ist hirnlos.

Dummerweise kann man von Teenies nicht erwarten, dass sie bereits den politischen Weitblick haben, sowas zu verstehen. Besonders nicht in einer Welt, in der einem von klein auf die Marketingstrategen das Denken abgenommen haben. Und da Politikern und Marketingstrategen dumme, masslose Konsumenten wesentlich lieber sind als vorausdenkende, kreative Individuen, wird sich am langfristigen Trend zur kurzsichtigen Verantwortungslosigkeit kaum etwas ändern.vor 16 Jahren
Marcelhr
 Der Bericht von Kjell brachte mich zum Nachdenken.

War ich doch nach dem Studium der Zeitung heute Morgen im Flugzeug eher der Meinung der verteufelnden Schreiberlinge, betreffend diesem Botellon.

Der sehr treffende Vergleich, den Kjell mit den traditonellen und (darum?) sanktionierten Veranstalltungen macht. Sind doch die Unterschiede, bei genauerem Hinsehen, tatsächlich ziemlich gering.

Warum also bloss das eine verteufeln?

Ok, die hinterlassenen Abfallberge, die unbegehbare Wiese, wegen der Scherben, das ging zu weit. Es hätte aber sicher im Vorfeld eine Lösung geben können, wenn man gewollt hätte.

Verbote sind niemals eine Lösung und gesoffen, wo und wann auch immer, es gehört zu unserer Kultur. Auch dass es manchmal viel zu viel wird.

Grüsse
Marcelvor 16 Jahren

 

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