Moskauer Pride-Verbot: ILGA ruft zur Kundgebung in Genf
Die Internationale Lesben- und Schwulenvereinigung ILGA ruft für Freitag zu einem friedlichen Protest vor der russischen Botschaft in Genf auf. Anlass ist das Verbot der ersten Moskauer Pride vom kommenden 27. Mai.
Der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow hatte an einem Treffen der Bürgermeister der vier grössten Städte Europas (London, Paris, Berlin, Moskau) bestätigt, dass er die Durchführung der ersten lesbischwulen Pride in der russischen Hauptstadt, vorgesehen für den 27. Mai, nicht erlauben werde. Er stärkte damit die homophoben Statements christlich-orthodoxer und muslimischer Kirchenführer Russlands, die sogar zu Gewalt gegen die Pride aufgerufen hatten.
Die ILGA, deren Vollversammlung zurzeit in Genf stattfindet, hat am Donnerstag beschlossen, für Freitag 18 Uhr zu einem Proteste vor der russischen Botschaft aufzurufen. Sie hält fest, dass das Recht auf freien Ausdruck und auf öffentliche Kundgebungen nicht nur durch die europäische Menschenrechtskonvention, sondern auch durch die russische Verfassung geschützt ist. Das Verbot der Pride in Moskau verletze demnach russisches wie internationales Recht Die ILGA ruft die russischen Behörden auf, Zulassung und Sicherheit der Moskauer Pride am 27. Mai 2006 zu garantieren.
Friedliche Kundgebung vor der russischen Botschaft in Genf
Freitag, 31. März 18.00 Uhr
(15, avenue de la Paix, Genf)
(pink cross) 8127 Männerehen und Frauenehen sind den Niederlanden seit dem 1. April 2001 geschlossen worden. Auf diesen Termin hatten die Niederlande die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Nach einem grossen Ansturm im ersten Jahr, gemäss dem Statistischen Amt 2414 Eheschliessungen, ist die Zahl der Paare, die sich trauen liessen, jedes Jahr etwas zurück gegangen. 2005 waren es noch 1166 Paare.
(pink cross) Spanien erwägt, wie die Niederlande und Kanada, homo- und transsexuelle Personen politisches Asyl zu gewähren. Menschen, die aus ihrem Heimatland fliehen, weil sie wegen ihrer sexuellen Identität oder Orientierung verfolgt werden, würden gemäss einem Gesetzesvorschlag der Regierung von Jose Luis Rodriguez Zapatero als Flüchtlinge anerkannt.
Verfolgung wegen Homosexualität wird zurzeit in den wenigsten Staaten als Asylgrund anerkannt, obwohl in immer noch neun Ländern die Todesstrafe und in zahlreichen andern eine rigorose Verfolgung und Ächtung droht. In Grossbritannien hat sich im April 2005 ein vor der Rückschaffung stehender Iraner aus Verzweiflung umgebracht. Auch in der Schweiz gibt es zurzeit namentlich vereinzelt Asylsuchende aus Iran, für die wenig Hoffnung besteht. Einzelne Länder, z.B. Schweden, hatten nach der Hinrichtung zweier iranischer Homosexueller im vergangenen Juli einen Rückreisestopp für homosexuelle Asylsuchende aus Iran eingeführt.
(pink cross) Über 1000 Männerpaare und Frauenpaare haben in Spanien seit der Öffnung der Ehe vor acht Monaten geheiratet. 1000 weitere haben sich bereits zur Heirat angemeldet. Damit werden in Spanien zuzeit rund 10 Prozent der Ehen von gleichgeschlechtlichen Paaren eingegangen.