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28.07.2016

BjoernSunshine

Ganz normal nackt am CSD Berlin

Es hiess doch immer, man solle am CSD Normalität demonstrieren und sich so zeigen wie man ist: als ganz normaler, netter Mensch, nicht anders als ein Hetero. Dieser nette Grieche am CSD Berlin sieht es wohl genauso und spaziert ganz normal, wie er geboren wurde, durch die Stadt. Und - oh wundervolles Berlin - keiner regt sich drüber auf.

Bilder: tumblr

27.07.2016

BjoernSunshine

The Cruise - das fünfte Mal an Bord

Wir waren von Anfang an dabei, als der bekannte Gaypartyveranstalter "La Demence" aus Brüssel 2011 zum ersten Mal ein Kreuzfahrtschiff chartete und uns unvergessliche Nächte auf See bescherte. Das letzte Jahr jedoch liessen wir aus, weil uns "The Cruise" 2014 überreguliert und zu kommerziell erschien. Im Juli 2016 wagten wir dennoch ein Comeback:

Die "Sovereign of the Seas" wurde1987 für die Reederei Royal Caribbean Cruises gebaut und war seinerzeit das grösste Kreuzfahrtschiff der Welt. Seit 2008 gehört das Schiff der spanischen Reederei Pullmantur Cruises (eine Tochter von RCC), mit der auch schon die früheren schwulen Kreuzfahrten von La Demence durchgeführt wurden. Mit einer Kapazität von maximal 2324 Passagieren ist die Souvereign fast doppelt so gross wie die Zenith, das Schiff unserer letzten La Demence Cruise. Ob die schon legendären Partys an Bord nun nochmals doppelt so gut werden würden? Wir waren gespannt...

Nach dem Boarding in Barcelona suchten wir gleich unsere Kabine, die teuerste Nicht-Suite auf Deck 9, und mein Freund musste sich erst mal übergeben. Der modrige Geruch war angeblich einem verstopften Abflusssystem zu verdanken. Wir überliessen die Beseitigung des Problems unserem freundlichen Steward, schnappten uns zwei Badehosen und beschlossen, uns erst mal nicht zu ärgern. Schliesslich waren wir nicht gekommen, um die Zeit an Bord in einem kleinen Zimmer unter Deck zu verbringen.

Die Welcome-Party war toll. Viele bekannte Gesichter und jede Menge Vorfreude. Gleich nach dem Auslaufen folgte die obligatorische Sicherheitsübung. Also ab in die Kabine, Schwimmweste holen. Auf dem Weg traf ich auf 3 Crewmitglieder, die versuchten, einen grossen Haufen Eiswürfel zusammenzukratzen, der ihnen gerade runtergefallen war. Ich krallte mir das Eis und warf es unten auf dem Bootsdeck über die wartenden Jungs: "Hilfe, wir haben einen Eisberg gerammt und sinken!" - Grosse Panik :-)

Die erste Partynacht stand unter dem Motto "Sportswear". Die Musik haute uns jedoch nicht aus den Socken. Da hatte man bei La Demence schon Besseres gehört. Nach Überwinden der Nüchternheit tönte es dann aber akzeptabel und der Gestank in unserer Kabine war auch kaum noch wahrzunehmen. "Think positive!", dachte ich und überlegte mir, was ich morgen an der "Fetish Night" an- oder besser nicht anziehen sollte. Wie ihr wisst, ist mein einziger Fetisch "nackt", doch der gab bei früheren Cruises schon mehrmals Theater. Umso besser, dass ich schon am Vorabend Thierry, dem Cruise Direktor, über den Weg lief und einfach fragen konnte. - "Ich habe die Security angewiesen, an der Fetischparty wegzuschauen", beruhigte mich Thierry hinter vorgehaltener Hand und ich war happy. Dass das Schiff nicht mehr ganz neu und unsere Kabine stinkig war, war mir egal, wenn ich guten Sound und meine Freiheit hatte.

Leider sah dann an der Fetishparty doch alles anders aus. Statt wegzuschauen stürzte sich die Cruise-Security voll auf meinen Pimmel, die wohl grösste Bedrohung an schwulen Fetischpartys, seit es terroristische Anschläge gibt. Von einer Weisung zum Wegschauen wusste natürlich niemand und der Cruise Direktor war nicht zu erreichen. Wiedermal war ich "Too Gay for a Gay Cruise" und musste mir anhören, dass ich Anlass für viele Klagen und arme Muslime total schockiert wären, zum ersten Mal im Leben einen Schwanz zu sehen. Dass über unseren Köpfen ein 10-Meter-Riesendödel in 3D auf Grossleinwand rotierte (siehe Foto), tat offenbar nichts zur Sache. Mein kleiner Freund blieb Staatsfeind Nummer 1.

Meine Stimmung war trotz wunderschönem Happy Trance von DJ Chris Bekker erst einmal im Arsch. Gibt es denn keinen Ort mehr auf dieser Welt, wo keine islamischen Regeln gelten müssen?

Den Ort gibt es, verriet mir die Security: Hinten auf Deck 11 im offiziellen Darkroom hinter einem schwarzen Vorhang der Schande dürfen Schwule auf einer Gay Cruise noch nackig sein. Dass dort hinten keine Musik läuft, keine Lightshow zu sehen ist und natürlich auch niemand tanzt, ist eben so. Vorne ist Fetish Fashion Show, für alle käuflichen Fetische wie Leder, Lycra oder Gummi. Wer aber nur auf (s)einen hübschen nackten Körper steht, hat auf der Kommerz-Tanzfläche nichts verloren und soll sich hinterm Vorhang schämen, wo es nicht ums Tanzen sondern nur ums Ficken geht! Ich ertränkte meine antikommerzielle und antiislamische Wut im Bauch erst mal im Wodka und gönnte mir auf dem Afterdeck der schwulen Schande einen richtig versauten Golden Shower.

Trotz vordergründiger Prüderie gibt es jede Menge Sex an Bord. Von den gut 2000 Passagieren sieht man vielleicht einen Drittel an den Partys auf dem Pooldeck. Der Rest hängt permanent in der Kabine oder eben hinterm Vorhang rum und taucht nur kurz mal auf der Tanzfläche auf, um sich frisches Fleisch zu besorgen. Dass an den Partys beim Pool nackte Schwänze nicht erlaubt sind, störte die Kabinenficker kaum. Nur mir ging die Doppelmoral und die strikte Trennung von Tanz und Erotik mal wieder ziemlich auf den Sack. Okay, man soll sich nicht ärgern, wenn man nichts an einer Situation ändern kann. Also setzte ich ein Lächeln auf und machte einigermassen brav bei der Kostümparade mit.

Fast jede Party hat auf The Cruise ein Motto und die meisten Gäste zeigen viel Kreativität in der Umsetzung, was viele tolle Fotos garantiert. An der "Disco-Party" bewies DJ Paul Heron, dass Disco mit 132 BPM und einigen tollen Remixes unglaublich viel Power haben kann. Der "Ladies-T-Dance" war wie immer der Höhepunkt der schrägen Kostümierung, während von Tanzen dank unendlich hoher High Heels kaum die Rede sein konnte. Die "White-Party" mit dem Tanz in den Sonnenaufgang war auch diesmal wunderbar romantisch. Vor der "Freestyle-Party" in der folgenden Nacht machte ich nochmal den Fehler, den Cruise Director nach dem Grad der Freiheit zu fragen und bekam trotz sehr herzlicher Entschuldigung für die Härte der Security dennoch keinen Freipass für einen Free-Cock-Style. Regeln sind Regeln und Partythemen sind eben doch nur schöne Worte. Immerhin legten DJ Phil Romano und DJ Chris Bekker zum (Un-)Freestyle traumhaft schönen Sound auf und ich schnappte mir eine rote Langhaar-Perrücke vom Ladies-T-Dance, klemmte das Teil quasi als Schamhaarextension unter einen Cockring und begeisterte mit meinem arschfreien aber dennoch regelkonformen Auftritt zumindest alle weiblichen Crewmitglieder.

Die letzten zwei Tage an Bord wurden für mich leider zum blanken Horror. Schuld war ein fieses Bakterium, das auf dem Schiff seine Runde machte und mehrere hundert Gäste infizierte. Öffentlich informiert wurde niemand und Medikamente gab es nur vom Schiffsarzt, der gerade mal zwei Sprechstunden pro Tag abhielt, die total überlaufen waren. 12 Stunden lang hatte ich im ganzen Körper extreme Schmerzen, dank denen ich kaum stehen, liegen oder sonst wie existieren konnte, bis wir mit Hilfe aller Bekannter einen wirksamen Cocktail aus Schmerztabletten organisieren konnten. Mein Nudismusproblem war somit auch gegessen, denn bei solchen Schmerzen und Schmerztabletten vergeht einem tagelang jeder Sinn für Erotik. In Valencia war ich zu schwach für den gebuchten Ausflug, blieb den ganzen Tag im Bett und machte an den Partys vermutlich einen ziemlich traurigen Eintruck.

Mein Fazit von unserer fünften La Demence Cruise war dementsprechend gemischt. Die internationale schwule La Demence-Partyfamilie ist noch immer fantastisch (we love you!) und der beste Grund für diese Woche auf hoher See. Die Vergrösserung des Schiffs hat jedoch nicht wesentlich mehr Stimmung gebracht. Mit der Kommerzialisierung der Musik (mehr House, weniger Techno) und dem Verzicht auf sehr gute, härter auflegende DJs wie John Dixon und Ben Manson haben die Veranstalter einige Partyboys vergrault, deren Stimmungsmache die braven Mainstream-Kreuzfahrer nicht wirklich ersetzen können. DJ Jo schockte an der Neonparty sogar mit Hip-Hop und MC-Allüren und erntete ein lautes Buh-Konzert. So viel Anpassung an den Hetero-Mainstream muss nun wirklich nicht sein! Die Doppelmoral mit Darkroom, Pornoshows und Porno-TV aber grossem Drama, wenn mal einer nackt um den Pool tanzt, nervt noch immer und das Gefühl der permanenten Überwachung durch Partysittenwächter killt zumindest bei mir einen Grossteil der schönen Stimmung. Das Schiff ist insgesamt zwar gut, die Menüauswahl in den Restaurants ist jedoch mässig, der Service sehr unterschiedlich und das Sirloin-Steak kaut sich wie Flip-Flops mit Sauce. Verglichen mit Atlantis, die ihre schwulen Kreuzfahrten nur auf modernsten Schiffen durchführen, ist The Cruise aber auch deutlich günstiger, vor allem in den Nebenkosten.

Für 2017 peilt aber auch La Demence aus Brüssel neuere Schiffe an und fragt, ob man für mehr Luxus bereit wäre, mehr zu zahlen. Ich würde lieber auf Luxus verzichten, aber gern einen Aufpreis zahlen, wenn ich dafür eine 100% schwulenfreundliche Crew ohne Penisphobie, einen Nacktbadepool und freiheitliche Partys ohne Super-Nannys haben könnte.

Nachtrag:
Einige Leute mögen mir vorwerfen, einseitig auf dem Nacktverbot herumzureiten, wo es schliesslich an den meisten Orten der Welt nicht erlaubt ist, nackt zu sein. Das ist mir klar. Es geht mir aber auch nicht um einen Vergleich mit anderen spiessigen Pauschalreisen, die wir nie im Leben machen würden, sondern um das winzig kleine Stückchen Toleranz und Freiheit, das aus einer immer noch ganz guten wieder eine phänomenal gute Gay Cruise machen könnte, so dass ich all die kleinen Mängel am Schiff glatt vergessen würde. Aber während ein nackter Mann problemlos unbehelligt durch Berlin spazieren kann oder Heteros bei Carnival Cruises ein gesamtes Kreuzfahrtschiff zur jährlichen Nude-Cruise chartern können, macht man auf einem Schiff voller sexgeiler Gays aus einem nackten Pimmel noch immer ein völlig unnötiges Drama mit der fadenscheinigen Ausrede, dass ein paar muslimische Crewmitglieder, die ja auch mit Penis geboren werden, beim Anblick eines solchen weiss Allah was für Krisen hätten. Bullshit! Wären Muslime derart verletzlich, könnte man jeden IS-Kämpfer besiegen, indem man ihn mit einem nackten Pimmel zu tode schockt. Echt, Leute, das ist sooo kindisch! Jeder Mann hat einen Pimmel. Hört endlich auf zu jammern und habt Spass damit! Wir alle leben nur einmal!

 

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