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22.10.2008

BjoernSunshine

Berlin: Wo Gays noch Schwänze lutschen

(Bitte nur lesen, wenn du über 18 bist)
Wir sind zurück vom Hustlaball, und noch immer begeistert von der Berliner Freiheit jenseits aller Prüderie. Stellt euch mal einen Club mit 4 Dancefloors, 7 Bars, Bühnen, Galerien, Pool-Lounge und Kellergewölben vor. Vollgepackt mit (halb)nackten Männern aus ganz Europa und den geilsten Pornostars von Zuckersüss bis Muskelmacho. Dazu heisser Progressive Trance und Sex, Sex, Sex.

Als Zürcher fühlt man sich wie in einem schwulen Traum. Während sich an unseren Partys Schwule nur noch von Heten unterscheiden, indem sie (noch) mehr Geld für D&G ausgeben und gelegentlich beim Biertrinken den kleinen Finger abspreizen, gehören zu Berliner Gaypartys noch richtig handfeste Schwulitäten.

Im Gegensatz zu Zücher Gayclubs wo man schon bei etwas intensiveren Knutschereien böse Blicke der Aufpasser kassiert, und alles, was übers Küssen hinausgeht, nur noch hinter blickdichten Vorhängen geduldet wird, kennt in Berlin die sexuelle Freiheit keine Grenzen. Wer Lust hat, kann im KitKat nicht nur den Pornostars bei der Arbeit zuschauen sondern auch all das selbst erleben, was man hier nur im dunklen Kämmerchen oder insgeheim auf DVD bestaunen darf: eine schwule Welt, die bei uns seit der Zähmung des Labyrinths, der Schliessung des Labitzke, der letzten Fetischparty, der letzten Shaft und der totalen Kommerzialisierung der Gayszene bereits in Vergessenheit geriet.

Während die Security in Zürcher Clubs ihre Hauptaufgabe darin sieht, jegliche Geilheit im Keim zu ersticken, drücken einem die Berliner noch die Gleitcreme auf die Latte. Kein Vorhang trennt die guten von den bösen Jungs. Kein Aufpasser spielt die Super-Nanny. Keine Tussi beklagt sich beim Personal über nackte Dödel, und kein Berliner Schwuler schaut verschämt zur Seite, wenn geile Jungs nackt auf der Bühne tanzen, genüsslich Schwänze lutschen und vor allen begeisterten Zuschauern quer durch den Club f***en.

Ein Sittenzerfall sondergleichen, verabscheuungswürdig primitiv, absolut untolerierbar und ein Desaster für die Schwulenpolitik, die dem biederen Volk seit Jahren erfolgreich unsere eigene Spiessigkeit anpreist. So verurteilen nun wohl lauthals viele Schweizer die Berliner Partyszene, bevor sie, sobald es niemand sieht, hinter heruntergelassenen Rolläden den nächsten Porno reinziehen und insgeheim wünschen, über den eigenen Schatten springen zu können.

Wir pfeiffen auf die Schweizer Doppelmoral und kaufen uns wohl demnächst ein Streckenabo von Air Berlin...

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