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08.09.2014

BjoernSunshine

Burning Man 2014 - Staub und Liebe

Eine Woche in einer staubigen Wüste im Westen der USA. Ein absolut fantastisches Erlebnis!

68'000 bekiffte Punks und nackte Hippies, die 7 Tage Party feiern und am Ende eine Holzfigur abfackeln? Burning Man ist viel mehr als das. Burning Man ist vermutlich das grösste Kunstevent der Welt. Angesichts der Kreativität dieses Festivals kann jedes Kunsthaus einpacken. Da trifft man auf Dinge, die man sich in keinem Traum ausmalen kann. Man ist stock nüchtern und fühlt sich wie auf LSD. Wahnsinn!


Zuerst mal landeten wir in San Francisco. Ein Bisschen Sightseeing, den Campervan abholen und dann auf Shoppingtour. Ashbury Heights und Walmarts: Survival Equipment, 2 Fahrräder, 10 Gallonen Wasser und Gatorade, tonnenweise staubdichte Ziploc-Bags, Sonnencreme, Tortilla Chips und Beef Jerky. Dann auf nach Black Rock City, Nevada.

Der Zugang zur Wüstenstadt, die jedes Jahr für eine Woche aufgebaut wird und wieder spurlos verschwindet, zieht sich in die Länge. 6 Stunden verbringen wir auf der Zufahrsstrasse und vor dem Tickethäuschen bei 30 Grad Wüstensonne. Dann endlich gehts rein. Das Begrüssungsritual für Burner Virgins beinhaltet, sich einmal rundum im Staub zu wälzen. Yes, I am a Dust-Punk!

Die "Playa" ist ein ausgetrockneter See, der superfeine Sand fühlt sich an wie Babypuder, ist aber so stark alkalisch, dass hier kein Grashalm wächst. Länger barfuss laufen geht leider nicht. Mein Standardoutfit war nackt mit Socken, und dazu je nach Laune jede Menge verrückte Accessoires. Erstaunlich: obwohl Black Rock City in den prüden USA liegt, kann man am Burning Man Festival tatsächlich eine Woche lang nackt rumlaufen ohne dass irgendjemand ein Problem damit hätte.

Das Besondere an Burning Man ist, dass es keine zentrale Bühne gibt. Man bekommt keine Show geboten, die man als Besucher konsumiert, sondern jeder Besucher ist Teil der Show. Burning Man ist ein Festival der Selbstdarstellung. Jeder tut was er kann und das Resultat ist eine unendliche Vielfalt an Attraktionen, Events, Workshops, Partys und Verrücktheiten.

Wir waren zu Gast bei Comfort & Joy, in einem schwulen Camp , das von sympathischen Jungs aus San Francisco organisiert wird. Das Prinzip "Leave no Trace" von Burning Man tönt ziemlich öko. Im Ganzen betrachtet ist der Wüstenevent jedoch eine gigantische Materialschlacht und unser Camp allein brauchte drei grosse Lastwagen voll Material: Zelte, Mobiliar, Kunstinstallationen, Soundsystem, Beleuchtung, Küche, Solarpanels und Dusche inklusive Boiler und Wasseraufbereitung. Mit unseren 23kg Fluggepäck kamen wir uns schon ziemlich mickrig vor.


Schon tagsüber ist Black Rock City ein grandioses Erlebnis. Jede Menge Kuriositäten, verrückte Typen, Steampunks, nackte Jungs. Wenn der Wind den Staub aufwirbelt, sieht man plötzlich nur noch weiss. Irgendwoher hört man Sound. Dann taucht ein Art Car aus dem Nichts auf, irgend ein Gefährt im Mad-Max-Stil und verschwindet wieder im Nirgendwo.

Die beste Party am Nachmittag heisst DISTRIKT. Ein Sound fast wie im Berghain Berlin, fantastische Leute, und an der Bar gibt's alle Drinks gratis! In ganz Black Rock City gibt es kein Geld. Jedes Camp beschenkt seine Gäste. Es gibt weder Tauschhandel noch Sponsorenlogos. Nur das schöne Gefühl jemanden beschenkt zu haben.

Nachts wird Black Rock City zur Lichterstadt. Tausende Velos mit Millionen LEDs und El-Wires, leuchtende Kostüme und Kunstinstallationen in Neonfarben. Der eindrücklichste Art-Car war ein feuerspeiender, mechanischer Oktopus: El Pulpo Mecanico. Drachen, Fische, Piratenschiffe, grenzenlose Fantasie. Da fährt ein rotes Telefon klingelnd durch die Wüste, dahinter ein Gebiss mit weissen Zähnen, eine riesige Qualle, ein Hai, eine Amphore, die in allen Farben leuchtet, ein Totenkopf mit Zylinderhut. Überwältigend.

Unser Nachbarcamp hiess BAAAHS und hatte einen Bus, der als überdimensionales Schaf aufgebaut war: "Big-Ass-Amazingly-Awesome-Homosexual-Sheep". Der Eingang ins Schaf ging über eine Leiter hinauf in den Arsch des Schafs, von wo aus man über eine Rutschbahn hineinflutscht. Geil!

Natürlich hat jeder Art Car eine fette Soundanlage und es gibt weit draussen in der Deep Playa Openair Clubs mit riesigen Lautsprechertürmen für lange, durchtanzte Technonächte. Doch die Aussage, bei Burning Man bekomme man Drogen leichter als Süssigkeiten, stimmt zumindest heute nicht mehr. Gerüchten zufolge sind verdeckte Drogenfahnder mit Nachtsichtgeräten allgegenwärtig, und wenn dir ein Unbekannter einen Joint anbietet, musst du angeblich nur "Ja" sagen und landest sofort im Knast. Tja, wir hatten zumindest genug Vodka dabei - und leider dann auch den entsprechenden Kater.

Auch wenn die meisten der Wüstenpunks eine gewisse Sympathie zu Anarchie hegen, funktioniert eine Stadt mit über 50'000 Einwohnern nicht ohne Regeln. So müssen Art-Cars und Drohnen registriert, Wasser und Abwasser abgerechnet werden.

In einer Nacht fuhren wir mit dem Velo durch die Wüste und staunten über unendlich viele Lichter, Farben und Feuer. Plötzlich entdeckten wir drei kleine Lichtpunkte, die nicht ins Schema passten. Was war das? Wir fuhren näher dran und standen vor einem unscheinbar kleinen Kunstwerk. Eine alte Velofelge auf einem etwa 2.50m hohen Ständer. Am Rad hingen Konservengläser und darin lagen kleine leuchtende Pilze. Plötzlich kam uns das ganze Festival vor wie Disneyland. Während 60'000 Leute an dieser Installation vorbeirasten, hatten wir das winzige Detail entdeckt, das sonst niemand sieht. Wir standen unter den Konservenpilzchen und hatten Tränen in den Augen. Das ist die Magie von Burning Man.


Das Burning Man Festival findet seinen Höhepunkt im Abbrennen des "Man", einer gigantischen Holzstatue in der Mitte von Black Rock City. 2014 war der Man so gross und stabil gebaut, dass er auch nach Stunden im Vollbrand nicht zusammenbrechen wollte. Der Zürcher Böögg schafft selten mehr als 10 Minuten.


Burning Man ist nicht nur ein Festival sondern ein Lebensstil. Wer einmal dabei war und diese einzigartige Welt mit ihren offenherzigen, kreativen und toleranten Menschen kennenlernen durfte, kann unsere spiessbürgerlichen Kleinstadtprobleme nicht mehr nachvollziehen. Menschen, die Leute hassen, die sie sich anders anziehen, an andere Religionen glauben, anderen Sex haben - unter Burnern gibt es das nicht. Hier ist Vielfalt erwünscht, jeder ist willkommen, niemand muss sich zurückhalten sondern man lebt aus was man ist und tut alles, um andere zu erfreuen.


Der Trip in die Wüste ist kein Sonntagsausflug für verwöhnte Yuppies. Der alkalische Staub kann einem ziemlich heftig im Hals kratzen. Trotzdem würde ich für eine Woche Burning Man jedes Luxushotel links liegen lassen. Burning Man ist eine Klasse für sich. Ich bin richtig stolz darauf, nun endlich auch ein Burner zu sein und ich werde garantiert wieder kommen!

Das Fotoalbum von Burning Man 2014
(Da es unmöglich ist, bei Grossanlässen jeden im Hintergrund eines Fotos um Erlaubnis zu fragen, dies aber offenbar in den USA verlangt wird, ist die Galerie leider nicht merhr öffentlich sichtbar.)

03.08.2014

BjoernSunshine

La Demence Cruise 2014 - unser 4. Mal!

Die heisseste Gayparty-Kreuzfahrt wird jedes Jahr professioneller, aber leider auch kommerzieller. Wir waren von Anfang an und nun zum 4. Mal an Board dabei. Mit den besten DJs, der grossartigsten Stimmung und den heissesten Party-Gays Europas.

Das Soundsystem war top. Die DJs erstklassig. Das Licht mit vielen Moving-Heads fantastisch (nur an der Fluo-Party fehlten richtige UV-Strahler um unsere UV-Farben zum Leuten zu bringen). Auch das Essen im Restaurant war deutlich besser als zuvor.

Absolutes Highlight der vierten La Demence Cruise waren aber die schwulen Gäste, die an jeder Motto-Party unglaublich kreative Kostüme präsentierten. Super tolle Einfälle, sexy, trashig, lustig und selbstironisch. Ich schätze, über 90% der Partygäste machten bei den Mottopartys mit, von Military über Disco, Dress-like-a-Woman bis zu Fetisch. Und die Partys waren besonders lustig, weil sich in unserer grossen Partyfamilie niemand wirklich ernst nimmt, und sich sogar Bodybuilder und Pornstars mal ganz tuntig als Frau anziehen können, ohne um ihr Image zu bangen.

Nur ein kleiner Faktor schmälerte dann doch die traumhafte Stimmung: die penetrante und allgegenwärtige Überwachung der No-Sex-No-Nudity-Regeln. Wir erinnern uns: Die erste La Demence Cruise war noch sehr freiheitlich - ich tanzte nackt durch viele Partys und niemand hatte ein Problem damit. An der zweiten Cruise war dann Nacktheit streng verboten - wegen den Moslems in der Besatzung, die zwar ohne das geringste Schaudern zusehen können, wenn Israelis von einer Bombe zerfetzt werden, aber ein nackter Penis, da fallen sie dann in Ohnmacht. Sorry für mein Religionsverständnis. Auf der dritten und auch auf dieser vierten Cruise erlebten wir die Crew jedoch wieder äusserst tolerant und gay-friendly, und umso überflüssiger kam uns das Team von 15 Securityleuten vor (letztes Jahr waren es noch 4), die permanent wie Bademeister am Rand der Tanzfläche standen und immer sofort einschreiten mussten, wenn einem beim Tanzen der Schwanz aus dem Kostüm rutschte oder zwei Jungs etwas an sich rum fummelten: "Bitte sofort einpacken und in eine Kabine gehen. Oder in den Darkroom auf Deck 9" - beides fernab von Musik und Partystimmung.

Nun gibt es Partythemen wie Disco oder Dress-Like-A-Woman, die einfach nur lustig und überhaupt nicht sexuell sind. Und es gibt Themen wie Underwear, Sportswear oder Fetisch, die ihre ganze Energie aus der Sexualität erhalten. Wenn 1000 supergeile Jungs in Fetischklamotten herumtanzen, davor schon eine Pornshow lief und die ganze Deko "Porno" schreit, dann bekommt man als Gay verdammt nochmal einen Ständer! Wir sind schliesslich Männer und keine Eunuchen!

2013 tanzte ich noch nackt durch die Fetischparty und sah jede Menge Typen, die mit fetten Schwänzen spielten. 2014 jedoch inszenierte La Demence eine Totalüberwachung, die jede schwule Erotik im Keim erstickte. Die After-Partys - letztes Jahr noch ziemlich sexy - waren diesmal todlangweilig. Kaum noch 10-20 Leute auf der Tanzfläche, alle Lounge-Sofas mit grellem Licht ausgeleuchtet, dass sich niemand mehr hintraute und fast alle Jungs entweder im stockdunklen Darkroom oder an einer der unzähligen Sexpartys in einer Kabine.

Als an der letzten Afterparty eine halbe Stunde vor Schluss vom Darkroom-Vorhang eine kleine Ecke runter hing, so dass man vermutlich etwas vom Treiben hätte sehen können, wenn man in der hintersten Lounge auf den Tisch kletterte, dauerte es keine 5 Minuten bis 2 Mann Security da waren, um die Stoffecke so lange hoch zu halten, bis ein Dritter Klebeband und Tacker organisiert hatte, um in heroischer Selbstaufopferung die letzten Gays vor ihrer Sexualität zu beschützen. Ich fragte den jungen belgischen Studenten, ob er den Auftrag für diesen lächerlichen Job etwa vom Kapitän persönlich erhalten hätte. Er meinte nein, es sei die LD-Cruise-Leitung, die explizit eine Eindämmung der sexuellen Freiheiten wünsche, weil "the Cruise" wachsen und nächstes Jahr ein grösseres Schiff mit mehr Leuten füllen will. Mehr Leute, die nicht an Partys gehen und nicht gerne Gays mit grossen Schwänzen in der Disco sehen wollen.

Also doch! Man braucht keine 15 Mann schwule Security um 2-3 Moslems zu beschützen, die zwischen den Gays die leeren Gläser einsammeln - da könnte man genauso gut den Moslems frei geben und die schwulen Securityjungs Gläser sammeln schicken. Nein, man will die Cruise vordergründig vom Sex-Image befreien, um mehr Profit mit spiessigen Gästen zu machen.

Ich sage: Das geht schief!

Die erotische Atmosphäre, die sexy Stimmung an den Partys, die ungezogenen Jungs, die machmal nackt durch die Gänge schlichen oder sich am Rand der Party einen lutschten - genau das liebten wir an der La Demence Cruise. Ohne diese Freiheit, ohne das verruchte Quantum nackte Schwänze ist "the Cruise" nichts anderes als eine Atlantis-Kreuzfahrt auf einem billigeren Schiff. Denn wenn das Freiheitsniveau der europäischen Gay-Cruise das gleiche wie bei den Amis ist, die Leute nur noch an brave Partys gehen, um ihre Kostüme zu zeigen, ein paar Fotos zu machen und Jungs auf die Kabine abzuschleppen, dann punktet Atlantis mit den moderneren und grösseren Schiffen von Royal Caribbean oder Celebrity mit mehr Luxus und besserem Service als Croisière de France. Uns kam es nie auf den Luxus an, aber auf eine schwule Party-Stimmung die nur mit Freiheit leben kann!

Wohin auch immer La Demence the Cruise steuert. Mit uns oder ohne uns. Ich lasse meinen Traum nicht mehr los. Auf dem obersten Deck. Nackt mit meinem Freund vor der aufgehenden Sonne. Er tief in mir. Und dazu der Song von OceanLab (Lange Remix):

Stop trying to change me
I am what I am
No I don’t need you to save me
I am what I am

I don’t want you to show me
Because I stand where I stand
I just need you to know me
Just know who I am


(DJ John Dixon - White Party)

Die Bilder der 4. La Demence Cruise

23.05.2014

BjoernSunshine

Rise like a Penis

Die Conchita Wurst Parodie von Julian Fricker alias "Shiaz Legz"

19.05.2014

BjoernSunshine

World Naked Bike Ride

Demonstrieren für die Umwelt kann auch mal Spass machen. Den World Naked Bike Ride gibt es seit 2001 in vielen Städten der Welt. Erfunden wurde er in Saragossa, Spanien. Der grösste WNBR findet jedes Jahr in London statt.

Die nächsten schon bekannten Daten sind:
7. Juni: Bristol, Madrid, Barcelona, München, Leipzig
14. Juni: London, Chicago, Toronto, Vancouver, Mexico City,
21. Juni: Brüssel
28. Juni: Amsterdam

Leider sind die Organisatoren dieser Anlässe nicht besonders gut im Marketing und die meisten ihrer Webseiten total veraltet.

Erstaunlich, dass es dieser Event noch nie bis Zürich geschafft hat. So autofeindlich, wie sich das Rot-Grün regierte Zürich gern gibt, wäre es doch der ideale Austragungsort für einen solchen Velo-Event. 2009 gab es schon mal Bemühungen ausgehend von Naturistenvereinen, die jedoch am Mangel von Teilnehmern und an der Aussage des damaligen Polizeisprechers Michael Wirz «Nackt Velo fahren wird nicht bewilligt» scheiterte.

Ich zumindest hätte garantiert mitgemacht, wenn ich von der Planung gewusst hätte. Und "nicht bewilligbar" wage ich doch sehr zu bezweifeln. Es kann doch nicht sein, dass Prüderie juristisch höher wiegt als Demonstrationsrecht und freie Meinungsäusserung.

12.05.2014

BjoernSunshine

Es lebe Queen Wurst!

Ich konnte ja noch nie verstehen, warum alle Gays so verrückt auf ESC und Kommerzpop sind. Und nun gewinnt auch noch eine Transe mit Bart? - Ziemlich das Gegenteil von meinem Traumprinz. Aber hey, sie hat eine tolle Stimme, und so wie Conchita Wurst alias Tom Neuwirth aus Österreich für Toleranz auf die Bühne steigt, ihr Ding durchzieht und allen Schwulenhass-Politikern in den Arsch tritt - Respekt! Frau Wurst ist ein wahrer Held!

Seit Jahren schon sage ich den Schweizer Gays, sie sollen aufhören, den Heten in den Arsch zu kriechen und ihre Identität zu verleugnen. "Wir müssen so schleimen und uns so normal wie möglich geben, um politisch Erfolg zu haben", heisst es jeweils von Seiten der Politschwulen. Doch vorwärts gehts mit der Gleichstellung auch nicht wirklich. Nun kommt eine, die komplett aus jedem erdenklichen Rahmen fällt und sich nirgends anbiedert und ... sie hat damit Europaweit Erfolg und gewinnt den European Song Contest 2014 vor allen Schleimern, die ihren Auftritt an die vermeintlich kalkulierbare Massenmeinung anpassten.

Genau solche Leute bräuchten wir beim CSD. "Jetzt erst recht!" Leute, die Mut haben, zu dem zu stehen, was sie sind. Leute mit Charisma. Leute mit Kampfgeist wie damals 1969 in der Christopher Street in New York. Leute, die noch wissen, was Freiheit und Toleranz bedeutet. Die für ihr Recht, so zu sein, wie sie geboren sind, auf die Strasse gehen, und nicht nur, weil es vielleicht etwas gratis gibt.

"Wer kommt nackt zum CSD?" - mein skandalöser Aufruf vor 3 Jahren. "Wer kommt im Fummel mit Bart?" könnte ich heute fragen. Wie auch immer. Conchita Wurst hat bewiesen, dass man sich nicht anbiedern muss, um die Mehrheit zu gewinnen und dass die Zeit reif ist für einen starken Auftritt. Wir sollten unsere Arschkriecherstrategie begraben und endlich wieder öffentlich dazu stehen, was wir sind: Menschen in allen Farben des Regenbogens vom Bären bis zur Tunte, vom Nudisten bis zur Drag Queen. Menschen die gemeinsam für Toleranz und gegen Diskriminierung einstehen. Ohne Wenn und Aber!

Photo: Albin Olsson (License: CC-BY-SA-3.0)
2. Foto: WhatsApp

29.04.2014

avaaz

Putin macht Jugendliche zur Zielscheibe für Gewalt und Terror

In Russland steht Homophobie wie schon seit einiger Zeit bekannt legal auf der Tagesordnung. Ein paar Monate nach Duchbringen des Anti-Homo-Gesetzes haben es Zar Putin und seine Schergen aber geschafft, genau den umgekehrten Effekt zu erzielen. Geplant als Schutz der Kinder und Jugendlichen, bewirkt es vielmehr vermehrt auftretende Gewaltakte gegen jugendliche Homosexuelle in Russland. Zwar ist seit längerem bekannt, dass Schwule und Lesben vor Demütigungen in der Öffentlichkeit nicht sicher sind, neu ist allerdings, dass die Opfer über Social Media und unter Angabe falscher Details zu ihren Peinigern gelockt werden.

So gelang es in Novosibirsk, einer russischen Stadt nahe der Kasachstanischen Grenze, erst kürzlich einer Gruppe von Russen, die sich selbst „die Bürgerwehr“ nennen, einen Schwulen Usbeken über eine Online Dating Plattform zu sich zu locken und auf grauenhafte Weise zu demütigen, bis er zugab, homosexuell zu sein. Man stelle sich vor, eine Horde Homophober umzingelt einen in einem öffentlichen Park und terrorisiert und erniedrigen einen aufgrund seiner sexuellen Orientierung. Und als ob das nicht genug wäre, wird das ganze Spektakel auch noch gefilmt und ins Internet gestellt.

„Wir haben ihn dazu gezwungen, sich auf eine Flasche zu setzen, damit er für seine Sünden Reue empfindet und wieder zur Vernunft kommt.Wir haben das getan um die Würde der Usbeken zu bewahren. Wir leben und arbeiten hier, kommen in Kontakt mit Menschen verschiedener Nationalitäten. Ansonsten würden uns die Anderen nicht respektieren.“, gab einer der gefassten Angreifer nach der Tat in einem Interview mit dem Rundfunkveranstalter „Radio Free Europe“ zu.

Das Opfer wurde dazu gezwungen sich zu identifizieren und sich komplett zu entblößen, woraufhin seine Kleidung verbrannt wurde. Nachdem er mit Handschellen gefesselt und mit einem Schlagstock verprügelt wurde, hielten ihm die Männer der „Bürgerwehr“ eine Schusswaffe an den Kopf und zwangen ihn dazu sich auf eine Flasche zu setzen, die mit dem Schlagstock weiter hineingedrückt wurde. Die Foltersession wurde über die Smartphone App „Whatsapp“ gefilmt und mit Gleichgesinnten geteilt. das Videomaterial bezeugt das unüberhör- und sehbare Wimmern des Opfers. Anschließend übergaben ihn die russichen Aktivisten Männern der usbekischen Gemeinde in Novosibirsk, mit der Angabe, sie hätten einen Pädophilen bestraft.

Erst letzten Monat tauchte auf „Vkontakte“, Russlands größtem Social Network, ein ähnliches Video auf, in welchem eine Transgender Frau von vier Russen brutalst geschlagen wird. Auch sie wird dazu genötigt sich auf eine Flasche zu setzen, es gelingt ihr jedoch die Flucht. Dieses, als auch das aktuelle Video, finden Anklang beim Großteil der Bevölkerung des Landes.

Es zeichnet sich also ein Trend ab, Homo Bashing gehört in Russland zum Alltag und wird von Mal zu Mal brutaler und agressiver durchgeführt. Anstatt die Russische Jugend also zu schützen macht Präsident Putin sie zur Zielscheibe für Gewalt und Terror. Doch die schwulesbische Community schweigt seltsamerweise zu diesen Übergriffen. Noch gab es weder flächenbreite Aktionen oder gewaltsame Auseinandersetzungen mit Homophoben. Wie kommt das? Wieso lassen sich Menschen des 21. Jahrhunderts so behandeln, ohne dagegen anzukämpfen?

Als Karrikaturen des Propheten Mohammed veröffentlicht wurden, kam es weltweit zu einer Welle der Wut. Muslime aus aller Welt erzürnten und gaben zu verstehen, dass das Verspotten ihrer Religion Konsequenzen mit sich bringt. Auf Spott gegenüber dem Gedankengut des Islams wurde mit Gewalt und Terror gedroht. Im Kontrast zu Russland, wo Gewalt und Terror tatsächlich an der Tagesordnung stehen, gibt es bislang keine aggressiven Gegenbewegungen der LGBT-Community.

Die Ironie der Problematik ist nicht zu übersehen. Was braucht es noch, um die Bevölkerung eines Landes aufzuwecken, ihnen die Augen aufzureißen, wenn nicht Taten der Beschämung, der Erniedrigung und der Gewalt? Ist Russlands Bevölkerung paralysiert von den Auswirkungen des Gesetzes? Und wieso steht Russland mit diesem Problem alleine da? Wo bleibt die Unterstützung von außerhalb? Hat Europa nicht schon lange genug dabei zugesehen, wie Putin sich mit allen Mitteln an der Macht hält und diese dazu einsetzt, Minderheiten zu unterdrücken? Hundert Jahre später wären eine zweite Russische Revolution und der Sturz des Zaren wohl die einzige Aussicht auf ein Ende dieses Zustandes. Ein erwünschenswertes Ende wohlgemerkt.

Petition bei AVAAZ unterzeichnen

29.04.2014

BjoernSunshine

La Demence Cruise 2014 - Letzte Gelegenheit

Die letzte Chance für eine Kabine auf der Zenith und eine Woche mit uns und über 1000 heissen Gay Party People. Die schwule Kreuzfahrt ab Marseille ist ein tolles Erlebnis (wir waren schon 3x mit dabei) und ganz was anderes als "normale" Senioren-Kreuzfahren. Es gibt interessante Destinationen (Portovenere, Bonifacio, Palma, Mahon, Marseille) zu entdecken, aber das Beste an der Cruise sind ganz klar die genialen Themen-Partys mit Europas Star-DJs an Deck. Tanzen unterm Sternenhimmel bis in den Sonnenaufgang - das muss man einfach mal erlebt haben.

Infos:
www.lademence-cruise.com

Berichte:
La Demence Cruise 2013
La Demence Cruise 2012

18.02.2014

pressetext

Umfrage zu Lust und Rausch

Viele schwule Männer haben auf die eine oder andere Weise Erfahrungen mit Rauschmitteln im Zusammenhang mit Sex gemacht. Die meisten mit den gesellschaftlich tolerierten Wirkstoffen wie Alkohol, einige aber auch mit verbotenen Substanzen von Haschisch bis Crystal Meth. Mit der Umfrage soll in Erfahrung gebracht werden, welche Rolle der Konsum von Rauschmitteln (oral eingenommen oder mit Spritzen injiziert) beim Sex spielt. Aber auch für der Gebrauch von Potenzmitteln sowie einige Aspekte zu Sexpraktiken interessier sich der Landesverband in diesem Zusammenhang.

In diesem Kontext sucht die Aidshilfe neue Wege in der Prävention und Gesundheitsvorsorge aber auch für therapeutische Ansätze. Die Aidshilfe NRW hat diese Umfrage gemeinsam mit der Aidshilfe Köln entwickelt, um sich ein genaueres Bild zu verschaffen. Die Ergebnisse der Erhebung sollen als Grundlage für einen landesweiten Experten-Kongress im Frühsommer 2014 dienen. Die Angaben sollen dazu dienen, die Lage realistisch einzuschätzen und neue Strategien für eine zeitgemäße Präventionsarbeit zu entwickeln.

umfrage.ahnrw.de

13.01.2014
24.12.2013

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