BjoernSunshine
Good bye Lotus - Hello Loop und Labitzke!
Wenn gleichzeitig Geburtstag und Abschied zu feiern sind, kommen plötzlich alle aus ihren Löchern gekrochen. Samstag Abend war der Lotus-Club (ex Laby) so voll wie lange nicht mehr. Die Stimmung an der Party erinnerte an die besten Zeiten des alten Labyrinth - und auch etwas an das Laby-Ende.
Götterbote hatte schon länger angekündigt, sich von den Besitzern des Lotus trennen zu wollen und suchte für seine Partys ein neues Lokal. Seine zukünftige Homebase wird das Loop38 sein. Der Auftakt ist am 24.11. Nun gibt auch Johann im Lotus seinen Abschied und plant zukünftige Parties im Labitzke.
Vor einem Jahr, als das Laby mit seinem neuen sterilen Lokal an der Hohlstrasse viele Member enttäuscht hatte, begann Johann mit seinen Partys im alten Labystil im ehemaligen Laby-Lokal, das mittlerweile Lotus hiess und sonst Hetero-Hip-Hop-Partys abhielt. Während die Hetero-Events mehr schlecht als recht liefen, waren die Partys von Johann & Götterbote ein grosser Erfolg. Erst recht, als das Laby polizeilich geschlossen wurde, und im Lotus die einzigen Gayparties in Zürich-West statt fanden. Für die Besitzer war schnell klar - nur Gaypartys mit Johann als Geschäftsführer konnten das Lotus in die Gewinnzone führen. Pech nur, dass die Polizei mit ihren Razzien, Darkroomschliessungen und Personenkontrollen die Partyszene so arg attackierte, dass fast allen Clubs die Leute weg blieben. Wo früher noch bis in den Nachmittag gefeiert wurde, klaffte Mitte 2007 jeweils schon am frühen Morgen gähnende Leere. Der grosse Gewinn blieb deshalb aus, und je mehr die Besitzer auf die Löhne von DJs und Barleuten drückten, umso mehr machte sich eine schlechte Stimmung breit.
Der Abschied der Organisatoren war die logische Folge. Fast alle DJs und Barleute folgen nun Johann und Götterbote hinüber an die Albulastrasse. Die Lotusbesitzer versuchten am Samstag noch jedem am Eingang eine Memberkarte zu verkaufen und verkündeten, alles ginge weiter wie bisher. Doch können Heteros schwule Parties machen? - Gute DJs gibt es auch in der Heteroszene. Aber nur schon die grimmigen Gesichter einiger sexuell frustrierter Securityleute, denen schwule Erotik seit je her ein Dorn im Auge ist, und die Partygäste respektlos wie Abschaum behandeln, lassen vermuten, dass gute Gayparties an der Pfingstweidstrasse wohl definitiv der Vergangenheit angehören.