BjoernSunshine
Der Kleinkrieg um die Nervous-Bar
Am 11. Oktober 2008 wurde im Zürcher Kreis 3 die Nervous-Event-Bar eröffnet (Bericht) und kurz darauf gleich wieder geschlossen (Bericht). Angeblich fehlte eine Bewilligung für den Barbetrieb. Hatte der Vermieter den Gays ein Lokal vermietet, das gar nicht als solches genutzt werden durfte? - Etwas später stellte sich heraus, dass nicht der Vermieter, sondern die Stadt schuld war. Die Bewilligung existierte tatsächlich, war jedoch auf Grund behördlicher Reorganisationen in einer falschen Schublade gelandet, weshalb man sie 3 Monate vergeblich suchte. Am 19.2.2009 tauchte die Bewilligung plötzlich wieder auf und für die Stadt Zürich war nun alles in Butter. Nicht jedoch für die Veranstalter, die nach 3 Monaten Miete für eine Bar ohne Gäste bereits nahe an der Insolvenz standen.
Muss die Stadt nun für den entgangenen Gewinn aufkommen? Eigentlich schon. Aber wie hoch ist der entgangene Gewinn? Wer Recht und Geld bekommen will, braucht in einem Rechtsstaat wie der Schweiz zuerst mal viel Geld und langen Atem für langwierige Zivilprozesse. Wer kein Geld hat für teure Anwälte, versucht es erst mal mit Briefen an Behörden, Ombudsstellen und Politiker. Und diese stellen sich erst mal taub, verschieben Gesprächstermine, erklären sich für unzuständig oder lassen einen im Vorzimmer abwimmeln. Irgendwann werden die Gays schon aufgeben...
Der Fall Nervous-Bar hat mittlerweile epische Ausmasse angenommen. Jens Gloor & Carlos Garotta stehen kurz vor der Kündigung ihrer Wohnung und haben bereits angekündigt, mit ihren Möbeln ins Stadthaus zu ziehen, wenn die Behörden nicht endlich auf ihre Schadensersatzforderungen eingehen.
Alle Details zum Drama könnt Ihr auf der Webseite der Nervous-Bar nachlesen: www.nervous.ch